Erbeinsetzung unter Auflage

  • Hallo liebe Kollegen.

    Es wurde testamentarisch ein Erbe eingesetzt. Der Erbe wurde im Wege einer Auflage vepflichtet, die Grabpflege für 20 Jahre zu übernehmen.
    Ist dies voneinander abhängig, sprich Erbeinsetzung unter der Bedingung des Vollzugs der Auflage?
    Für mich war bislang eine Auflage nur eine Verpflichtung, ohne Bedingung für die Erbeinsetzung. Ich habe aber nach Recherche bei Beck-Online gefunden, dass man dies nicht ausschließen kann, sondern ermitteln muss, ob die Erbeinsetzung von dem Vollzug der Auflage abhängt. Dann stellt sich mir aber die Frage, was ist dann überhaupt noch der Unterschied zwischen bedingter Erbeinsetzung und Erbeinsetzung mit Auflage?

    Vielen Dank für Eure Mithilfe.

  • Es gibt eben Fälle, in denen die Auflage gleichzeitig als Bedingung anzusehen ist, und Fälle, in denen dies nicht der Fall ist. Im ersten Fall fällt die Erbenstellung bei Nichterfüllung der "Auflage" weg, im zweiten Fall bleibt der Erbe Erbe, wenn er die Auflage nicht erfüllt.

    Im Fall der Grabpflege ist m.E. normalerweise nicht davon auszugehen, dass ein Wegfal der Erbenstellung vom Erblasser gewollt ist. Der Erbe bleibt also Erbe, auch wenn er das Grab nicht pflegt. Stattdessen kriegt er einen Tritt in den Hintern von der Friedhofsverwaltung.


  • Im Fall der Grabpflege ist m.E. normalerweise nicht davon auszugehen, dass ein Wegfal der Erbenstellung vom Erblasser gewollt ist. Der Erbe bleibt also Erbe, auch wenn er das Grab nicht pflegt. Stattdessen kriegt er einen Tritt in den Hintern von der Friedhofsverwaltung.

    So sehe ich es auch und mache keine Ermittlungen.

  • Es kommt immer auf die Formulierung und ggf. eine ergänzende Testamentsauslegung an...

    "Ich setze xy zu meinem Erben ein wenn er mein Grab pflegt" wird im Zweifel eine Bedingung sein.

    "Ich setze XY zum Erben ein damit er mein Grab pflegt" stellt wohl ein Motiv dar.

    "Ich setze XY zum Erben ein und er hat mein Grab zu pflegen" ist wohl eine Auflage.

    -------------------------:aktenEine wirklich gute Idee erkennt man daran, daß ihre Verwirklichung von vorn herein ausgeschlossen erschien. (Albert Einstein):gruebel: ------------------------------------

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