Probleme beim Amtsarzt wegen Depressionen?

  • Ich weiß dass es zu diesem Thema schon genügend Threads gibt aber vllt kann mir ja jemand speziell bei meinem Problem helfen. Ich spiele mit dem Gedanken nach meinem Abitur an einer FH Rechtspflege zu studieren. Ich weiß dass man vorher zum Amtsarzt muss, könnte es da Probleme geben? War mit 15 mal 4 Monate in stationäre Behandlung in einer Kinder und Jugendpsychatrie wegen Depressionen und Essstörung. Bin noch in ambulanter Therapie aber meiner Therapeutin nach "geheilt" es eht jez nur noch um Familieninterne Probleme. Könnte sowas zur Schwierigkeit werden?

  • ich würde sagen ja. man muß angaben über erkrankungen in der vergangenheit machen; lügt man, riskiert man eine entlassung (ich behaupte wegen arglistiger täuschung bzw. man könnte es auch eingehungsbetrug nennen) mfg

  • Versuch macht kluch, oder?

    Die Kriterien der Amtsärzte kenne ich nicht.

    Wenn Du wirklich gerne Rechtspflegerin werden möchtest, würde ich es Deiner Stelle mal mit einer Bewerbung versuchen und dann schauen, ob es klappt.

    *daumendrück*
    Giraffenfreundin

  • Ich sehe das wie giraffenfreundin und würde Dir auch raten Dich erstmal zu bewerben. Und wenn Du tatsächlich einen Studienplatz erhalten würdest (ist nämlich auch gar nicht ganz so einfach ;)) glaube ich nicht, dass man Dich deswegen nicht studieren lassen würde (Amtsarzt kommt ja immer erst nach den Vorstellungsgesprächen...)
    Nur könnte es vielleicht später ein Probelm mit der Verbeamtung geben. Eine Bekannte von mir wurde nach dem Studium auch nicht verbeamtet, da sie Diabetis hat. Da achtet man sehr auf die Gesundheit und bestimmt auch auf Vorerkrankungen...

  • der amtsarzt ist kein wundermediziner, der alles selbst beurteilt bzw. durch eine einzige untersuchung überhaupt beurteilen könnte.

    bei offenbarten erkrankungen mit chronischer komponente wird er regelmäßig die unterlagen bzw. die stellungnahme des behandelnden arztes einholen. insbesondere psychische befunde lassen sich auf die schnelle durch einen amtsarzt nicht ergründen. es empfiehlt sich daher, vorher mit der therapeutin zu sprechen und abzustimmen, ob sie sich in der lage sieht, erforderlichenfalls eine positive und möglichst vorbehaltlose stellungnahme abzugeben.

  • Ich wurde vom Amtsarzt zusätzlich noch zu einem Facharzt geschickt, da ich auch nicht ganz "gesund" bin. Alte Befunde etc haben dem nicht ausgereicht, der wollte alles ganz aktuell noch mal abklären lassen. Ich denk das wird dann bei dir auch so sein und wenn bei den zusätzlichen Untersuchungen nichts rauskommt, umso besser. Von den Ergebnissen hab ich aber nie was erfahren (gut, ich hätt ja mal nachfragen können), aber letztendlich wurde ich eingestellt, also kann es nicht so schlimm gewesen sein (kleiner Herzfehler). Das ich eventuell ni verbeamtet werde, glaube ich ni, dass hätten die mir doch schon längst gesagt. Und ich kenne auch eine mit Diabetes, die jetzt Beamtin ist (zumindest hab ich nix gegenteiliges gehört).

    Also ni gleich schwarzmalen. Und erst mal bewerben, dann sieht man weiter.

  • Was oder wie der Amtsarzt entscheidet, ist immer eine Einzelfallentscheidung. Da lässt sich im Vorfeld nur schlecht abschätzen, was passieren kann.

    Ich würde mich an deiner Stelle erst einmal bewerben und schauen, ob du überhaupt für den Job geeignet wärst. Der Besuch beim Amtsarzt kommt erst ganz zum Schluss nach Einstellungstest und Vorstellungsgespräch. Ich kenne aber bisher keinen Fall, wo einer aufgrund einer Vorerkrankung gar nicht zum Studium zugelassen wurde. Vorerkrankungen haben aber auf alle Fälle Einfluss auf eine spätere Verbeamtung. Wie dieser Einfluss aussieht hängt aber wieder vom Einzelfall ab.

    Also erst mal Bewerbung schreiben und abwarten ... ;)

  • Hey vielen Dank für die ganzen Antworten, jetzt nur noch eine Frage, was passiert wenn ich 3 Jahre lang studiere und dann nicht verbeamtt werde? war dann alles für die Katz' ?

  • Hey vielen Dank für die ganzen Antworten, jetzt nur noch eine Frage, was passiert wenn ich 3 Jahre lang studiere und dann nicht verbeamtt werde? war dann alles für die Katz' ?



    Nein.
    Dein Studium und damit deinen Dipl. Rpfl. (FH) hast du und das kann dir keiner mehr nehmen...

    Dann hast du mit deinem doch sehr umfangreichen Wissen die Möglichkeiten, dich in der freien Wirtschaft (bei den verschiedensten Rechtsabteilungen von Banken, Versicherungen etc, Betreuungsbüros, Sachverständigenbüros) zu bewerben. Dipl.Rpfls werden, meine ich, sehr gern genommen...
    Weiterhin hast du die Möglichkeit, dich Selbständig zu machen, wie das sicher auch einige im Forum hier sind...

    Also ist das Studium auf keinen Fall für die Katz, aber ich glaube auch nicht, dass du zum Studium geschickt wirst, wenn von vornherein schon eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass du nicht übernommen wirst. Denn das jeweilige Bundesland steckt erheblich viel Geld in deine Ausbildung. Und dies machen sie in der Regel nur, wenn sie deine Arbeitskraft dann auf Dauer behalten können. Also Kopf hoch!

  • Also meine Bekannte arbeitet als Rechtspflegerin, es war also nicht 'alles für die katz'. Man hat ihr nur gesagt, dass es mit der Verbeamtung auf Lebenszeit so ne Sache ist...Noch ist sie nicht 27. Dann wird man sehen.
    Aber das ist wie gesagt wirklich eine Einzelfallentscheidung...

  • Wenn du nicht verbeamtet wirst, kannst du trotzdem "normal" als Rechtspflegerin arbeiten, dann jedoch "nur" als Angestellte. Beim Verdienst könnte es evtl. zu Abweichungen kommen, da du dann nach Angestelltentarif bezahlt werden würdest. Da sich die Abweichungen jedoch erst bei höheren Besoldungsgruppen so richtig bemerkbar machen, wär das wohl kein Grund, nicht Rechtspflegerin werden zu wollen (da die meisten, die heute anfangen wohl nie mehr als A 10/A11 werden).

  • Ich würde auch nicht sagen, dass das Studium "für die Katz' war". Mit dem Studium und dem Wissen würde ich mich bei Unternehmen in der freien Wirtschaft mal erkundigen oder andere Bundesländer, die möglicherweise Bedarf an Rechtspflegern haben. Mit einem guten Abschluss hättest du dann gar keine so schlechte Chancen.

    Aber, erst einmal bewerben......:)

    Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!:grin:

  • Rechtspfleger in der freien Wirtschaft - seid Ihr da in der heutigen zeit noch so sicher? Bei der Voll-juristen Überflut der letzten Jahre??!

  • nur decken die Volljuristen ganz andere Bereiche ab.

    Wieso nicht? Das Studium ist hochspeziell und in den Bereichen Liegenschaftsverwaltung / Inkasso gibt es m.E. keine Ausbildung, die besser auf die Aufgaben vorbereitet. Außerdem ist man Dipl. (FH). Mit dem akademischen Grad kann man wenigstens vorweisen, dass man gelernt hat sich weiterzuentwickeln. ;)

    Ich würde mich da als Rechtspfleger nicht unter Wert verkaufen (was die Qualifizierung anbelangt)

  • nur decken die Volljuristen ganz andere Bereiche ab.

    Wieso nicht? Das Studium ist hochspeziell und in den Bereichen Liegenschaftsverwaltung / Inkasso gibt es m.E. keine Ausbildung, die besser auf die Aufgaben vorbereitet. Außerdem ist man Dipl. (FH). Mit dem akademischen Grad kann man wenigstens vorweisen, dass man gelernt hat sich weiterzuentwickeln. ;)

    Ich würde mich da als Rechtspfleger nicht unter Wert verkaufen (was die Qualifizierung anbelangt)



    Genau meine Meinung!

    Ich hatte einige Bankenvertreter in ZVG-Terminen gehabt, die als Dipl.-Rpfl. (FH) fest als Abteilungsleiter in der Forderungsabteilung arbeiten und teils sogar Volljuristen unter sich haben.
    Das ist zwar wahrscheinlich die Ausnahme, aber auch in der freien Wirtschaft wird die ggü dem Jurastudium sehr spezifizierte Ausbildung an der FH für Rechtspflege geschätzt...

  • Im hiesigen Bereich waren bisher nach meinem Wissen noch nie Rechtspfleger im Angestelltenverhältnis tätig.

    Mit dem Diplom-Rechtspfleger in der freien Wirtschaft ist das so eine Sache. Die Kollegen, die grundsätzlich die Möglichkeit hätten, Beamter zu werden bzw. als Beamte aus dem Öffentlichen Dienst ausscheiden, um eine Position bei einer Bank oder einem Notar einzunehmen, dürften in der Regel überdurchschnittlich befähigt sein und auch (für die Arbeitgeber) wertvolle praktische Erfahrungen haben.

    Die wählen diesen Weg, weil sie damit ein leistungsgerechteres Einkommen erzielen können (wir sind uns ja wohl alle einig, dass für den Rechtspfleger im Öffentlichen Dienst Leistung und Einkommen in der Regel nur sehr schwach korreliert sind, was keine Aussage über die Rechtspfleger ist, sondern über das Beurteilungs- und Besoldungssystem sowie die desolate Haushaltslage).

    Diese praktischen Erfahrungen hat man natürlich als gerade mal fertig ausgebildeter Rechtspfleger nicht. Da konkurriert man schon mit einer Vielzahl von Absolventen anderer Ausbildungen (Volljuristen, Juristen mit 1. Staatsexamen, Wirtschaftswissenschaftler, qualifzierte Praktiker etc.).

  • Also ich kenne hier auch von ortsansässigen Banken und bei der Sparkasse Rechtspfleger, die die K- Termine wahrnehmen und im Forderungsmanagement arbeiten.

    Von daher glaube ich schon, dass man, wenn man wollte, als Rechtspfleger nen guten Job in der freien Wirtschaft bekommen könnte.
    ich kenne da auch eine Bank in HH, die eigentlich immer Rechtspfleger für ihre Rechtsabteilung/ Forderungsabteilung sucht. Hatte mich damals auch da beworben, aber dann wieder Abstand genommen, weil ich doch übernommen wurde.


  • Die wählen diesen Weg, weil sie damit ein leistungsgerechteres Einkommen erzielen können (wir sind uns ja wohl alle einig, dass für den Rechtspfleger im Öffentlichen Dienst Leistung und Einkommen in der Regel nur sehr schwach korreliert sind, was keine Aussage über die Rechtspfleger ist, sondern über das Beurteilungs- und Besoldungssystem sowie die desolate Haushaltslage).



    Wenn Du Dich da mal nicht irrst. Ein in der freien Wirtschaft tätiger Rechtspfleger wird nach der derzeitigen Lage auf dem juristischen Arbeitsmarkt und nach meiner Erfahrung kaum ein höheres Gehalt als die Beamtenbesoldung beziehen. Zumal der Beamtenstatus im Hinblick auf das Verhältnis von Brutto- und Nettobezügen wesentlich besser ist.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!