...und es wird nicht besser

  • Äh, ok... ich entschuldige mich bei denen, für die ich "auf hohem Niveau jammere". :oops: Man hat uns schon gesagt, dass auch acht Punkte im Vergleich zu Abinoten & Co. gut sind, aber man erwartete eben auch, dass es sich irgendwann steigert. Ich kann mich eben nur mit meinem Kurs vergleichen und da bin ich Durchschnitt, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich mehr kann. Deswegen habe ich ja euch nach euren Erfahrungen gefragt. :)

    Aber gut zu wissen, dass man trotzdem was wird ;) - und ihr habt wahrscheinlich recht, der erste Praxisabschnitt hat mir ja auch meist Spaß gebracht. Also, vielen Dank - auch für die anderen Tipps, wie z. B. die Literaturempfehlung.

  • Ich kann dich verstehen.
    Wenn ich im Schnitt 9 Punkte gehabt hätte, wäre ich auch demotiviert worden.

    Man kann seine eigenen Ansprüche schlecht mit den Ansprüchen anderer vergleichen, die nicht so hohe Ansprüche an sich selber haben / hatten.

    Wenn du den Eindruck hast, im Unterricht alles verstanden zu haben und auch effektiv lernst, würde ich mal das Gespräch mit einem Dozenten suchen, was ihm an deiner Klausur nicht gefallen hat bzw. wo mängel waren.

    Es kann ja sein, dass dir in der Klausur Flüchtigkeitsfehler passieren, z. B. Sachverhalt nicht richtig gelesen und deshalb einen anderen Lösungsweg eingeschlagen oder Punkte, die der Dozent ausführlich begründet haben wollte, nicht ausführlich genug dargestellt zu haben, weil die Sache für dich klar war und für dich weitere Ausführungen unnötig waren.


    Ich kann dich aber beruhigen. Das "normale" Pensum eines Rechtspflegers ist eher dadurch geprägt, dass nicht jeden Tag Fälle vorkommen, wie in den Klausuren. Schaffen tust du das mit Sicherheit.

  • Wenn Du Probleme mit Durchschnittlichkeit hast, ist der öffentliche Dienst vielleicht generell die falsche Berufswahl. Wir Beamte sind eben kleinkarierte graue Mäuse, die keine Karriere machen sollen.

  • Durchhaltevermögen ist schon wichtig.

    Das Studium ist mit seinen 3 Jahren doch ausgesprochen gut überschau- und absehbar.

    Was, wenn man (je nach Bundesland) nach dem Examen für unbestimmte Zeit an ein gruseliges Gericht kommt und dort todunglücklich ist?
    Von den ca. 9 Stationen meiner "Karriere" waren 3 Amtsgerichte Weltklasse und 4 unterirdisch ......

    Rechtspfleger müssen Nehmerqualitäten haben

  • . ....(und mit 9 Punkten tut man dies definitv), kann man auch Praxis.

    Ach ja ?
    Wär mir neu.
    Ich hatte schon Anwärter , die "trotz" 9 ( oder mehr ) Punkten Praxis "nicht können".

    Die tollen Theoretiker können Praxis meist nicht, da sie hinter jedem Buchstaben eine Falle vermuten.

    Also, ich finde deine neun Punkte in Ordnung und die Praxis ist anders als Klausuren ! Streng dich weiter an und freu dich auf dein Praktikum !


    Irgendwie ärgern mich die "Praktiker" die den "guten Absolventen" vorwerfen, dass sie mit der "Praxis" nichts zu Recht kommen. Manchmal liegt dies auch einfach daran, dass die "Praktiker" es schlicht seit Jahren falsch machen und die "Fehler" die hinter so manchem Buchstaben schlummern, schlicht nicht mehr sehen.:teufel:

    Im Übrigen sind 9 Punkte eine gute Note und rechtfertigen diese Reaktion nicht. Du musst doch sehen, dass viele in deinem Jahrgang schlechtere Noten haben. Die eigentliche Frage ist, ob Du Dir vorstellen kannst diesen Job den Rest deines Lebens zu machen. Aber diese Entscheidung würde ich nach dem Diplom treffen....

  • Also ich kenne unter den guten Theoretikern mehr, die auch in der Praxis richtig gut sind, als solche, die die Akten einfach nicht vom Tisch bekommen. Emotionale Intelligenz kommt ja nicht nur unter Praktikern vor.
    Umgekehrt gibt es unter den praktisch Veranlagten aber auch nur vereinzelt solche, die genau darum so herrlich mit ihren Akten fertigwerden, weil ihre Sicht ungetrübt von jedem Sachverstand ist.
    Es gibt also keinen Grund, verächtlich auf die Theoretiker oder auf die Praktiker herabzusehen.

    9 Punkte sind in der Juristerei ganz passabel. Klar, zweistellige Ergebnisse hören sich besser an. Und wer von der Schule her noch verwöhnt ist, mit gewöhnlichem Aufwand ungewöhnlich gut abzuschneiden, der wird sich vielleicht schwertun damit, dass bei den Rechtspflegern ein "sehr gut" schon als Einzelnote exotisch ist - im Grunde müsste man da besser sein als der Korrektor selbst.

    Die Threadstarterin schrieb, dass sie aus den Korrekturbemerkungen nicht erkenne, was da eigentlich fehlt. Nun genügt es aber nicht, jedes Problem irgendwie auch angesprochen zu haben, vielmehr kommt es auf die Argumente an, wie man zu dieser oder jener Entscheidung kommt. Und dann erwartet der Korrektor auch eine richtige Gewichtung der Darstellung: Wer sich seitenlang mit Selbstverständlichkeiten quälen muss, wogegen das Kernproblem mit zwei Sätzen abgebügelt ist, statt mit abwägenden Argumenten gelöst zu werden, der wird eher dazu neigen, die Leistung trotzdem nicht als überdurchschnittlich zu bewerten.

    Wohlgemerkt, woran es bei der Threadstarterin liegt, kann ich nicht wissen. Und ich sehe auch angesichts von durchschnittlich 9 Punkten keinen akuten Handlungsbedarf. Ich rede hier nur von meiner Erfahrung, was der Unterschied zwischen einer befriedigenden und einer guten oder gar sehr guten Leistung ist.

  • :daumenrau
    Ich möchte zu meinem Beitrag klar stellen, dass ich viele Menschen kennengelernt habe, welchen das Studium nicht lag, welche aber mit der Praxis tatsächlich sehr gut zurecht gekommen sind. Es gibt hier unterschiedliche Begabungen, aber in der Regel stimmt es eben auch, dass diejenigen, welche die Theorie beherrschen etwas genauer und besser in der Praxis sind. Die guten Theoretiker hatten bei uns jedenfalls bisher auch die besseren Noten in den Praxisabteilungen.....

  • Ich reihe mich auch in den Klub derer ein, die keine 9 Punkte im Abschluss hatten. :)

    Wenn man sich anschaut, wieviel Zeug die Anwärter lernen müssen, gemessen an der kurzen Zeit, die dafür zur Verfügung steht, ist es eigentlich ein Wunder, wie gut sie trotzdem nach ihrem Abschluss für die Praxis sind. Und nun ist auch noch ganz genau vorgeschrieben, was alles in den Praxisabschnitt gepackt werden soll... Wobei vieles davon in der Praxis äußerst selten ist.... Das macht es nicht besser.

    Was ich wichtig finde in der Praxis: Dass man lernt, sich eine Lösung zu erarbeiten, und zwar nicht nur mit Hilfe des eigenen Aufschriebs oder Skripts, das man vom Dozenten bekommen hat, sondern auch mit Fachliteratur und Kommentaren. Die zu lesen, will nämlich auch gelernt und geübt sein. Wenn ich höre, dass Dozenten Skripte verteilen und dazu sagen, dass man nebenher kein Buch mehr braucht, macht mich das stutzig.


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    Alles hat einmal ein Ende.

    Sogar der Montag! :S

  • Im Übrigen sind 9 Punkte im Gesamtschnitt (!!), also auf dem Abschlusszeugnis, ein VOLLBEFRIEDIGEND sodass überdurchschnittliche Leistungen vorliegen.

  • Also bei uns war das einfach eine glatte 3, nix "vollbefriedigend". Das gibt es doch nur im Jurastudium, wo ein anderer Notenrahmen angewandt wird, oder? Egal. Es ist jedenfalls sicherlich nicht schlecht! Ich habe mein Examen mit 9,25 abgeschlossen und lag damit im guten Mittelfeld

  • Also bei uns war das einfach eine glatte 3, nix "vollbefriedigend". Das gibt es doch nur im Jurastudium, wo ein anderer Notenrahmen angewandt wird, oder? Egal. Es ist jedenfalls sicherlich nicht schlecht! Ich habe mein Examen mit 9,25 abgeschlossen und lag damit im guten Mittelfeld



    Nein, bei den Rechtspflegern wird dieses System auch angewendet, jedenfalls in NRW.

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