Schuldnerberatungsstelle rechnet über Anwalt ab?!

    Ich hab mitbekommen, dass das Thema "Beratungshilfe und Inso" generell eine strittige Geschichte ist - andere Möglichkeiten zur Hilfe gibt es ja.

    Jetzt wird's aber richtig interessant:

    Diese andere Möglichkeit zur Hilfe, sprich die karitative Schuldnerberatungsstelle, rechnet über den Umweg Anwalt hier ab.
    Das ganze geht so: die Leut gehen nebenan in die Schuldnerberatungsstelle, der prüft und macht, lässt sich nen BerH-Schein vorlegen, RA macht auch ein paar Schreiben und stellt dann den Inso-Antrag und hier die Abrechnung.

    Irgendwie komm ich mir dann jetzt ein bisschen veräppelt vor.

    Warum bewilligt ich denn überhaupt BerH für die außergerichtliche Schuldenbereinigung. Eine andere Möglichkeit der Hilfe, deren Inanspruchnahme dem Rechtssuchenden zuzumuten ist, ist doch in Form der Schuldnerberatung ganz offensichtlich vorhanden.

    Also, irgendwie :bahnhof:: Es ist eine geeignete und anerkannte andere Möglichkeit zur Hilfe da (Schuldnerberatungsstelle), diese wird aus staatlichen/karitativen (wie auch immer) Töpfen finanziert und für diese rechnet ein RA über BerH ab? Das ist doch doppelt gemoppelt... :gruebel: oder habe ich etwas missverstanden?

    "Schuld" ist aber offensichtlich, wenn ich den Sachverhalt richtig verstehe, das AG, weil es trotz anderer Hilfemöglichkeit offensichtlich für die außergerichtliche Schuldenbereinigung BerH bewilligt und nur damit diesen Schmuh ermöglicht.

    Das wurde hier schon mal durchgekaut, die Schuldnerberatungsstelle hat angebliche Wartezeiten von 6 Monaten, deswegen ist der Schein zu erteilen, weil die Wartefrist nicht zumutbar ist.

    Die Leute, die hierher kommen, werden aber von der Einrichtung rübergeschickt, um nen Schein zu holen.
    Bei der Vergütung und den vorgelegten Nachweisen tritt aber immer nur der RA auf.
    Leider haben wir das Inso-Gericht nicht bei uns - sonst könnte ich mal gucken, ob von der Beratungsstelle überhaupt Bescheinigungen kommen. (ich hab die BerH erst wieder frisch abbekommen)

    Bei uns gab es auch nur solange keine BerH, wie die Wartezeiten so lang waren bei den zugelassenen Schuldenberatern.

    Mittlerweile haben einige RA das Tätigkeitsfeld des außergerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahrens entdeckt.
    Nur verdienen kann man da nicht viel, aber da macht wohl die Masse den Umnsatz!

    Zitat von AG MT

    Bei uns gab es auch nur solange keine BerH, wie die Wartezeiten so lang waren bei den zugelassenen Schuldenberatern.

    Mittlerweile haben einige RA das Tätigkeitsfeld des außergerichtlichen Schuldenbereinigungsverfahrens entdeckt.
    Nur verdienen kann man da nicht viel, aber da macht wohl die Masse den Umnsatz!

    Bei 690 Euro für nen 16fachen Kettenbrief?! Auf alle Fälle lukrativer als normale Beratungshilfe. Wenn man nix verdienen könnte, hätten sie es nicht entdeckt... Ich sitz in Bayern und bekomme BerH Anträge aus Bad Salzuflen oder Gera, also bitte...

    Wir gehen jetzt übrigens dazu über, uns von der Schuldnerberatungsstelle Bestätigungen vorlegen zu lassen, dass sie überlastet sind, und der Bürger zum Anwalt muss.
    Punkt aus.

    Jetzt wird's interessant:

    Der Sachbearbeiter bei der Caritas ist der gleiche wie bei dem Anwalt.
    Ein- und dieselbe Person.

    Etz bin ich sprachlos.

    Letzte Woche hieß es, der Nxxx von der Schuldnerberatungsstelle ruft mich mal an. Heute rief "Anwälte Dings & Bums, Nxxx hier" an und nahm enttäuscht zur Kenntnis, dass wir uns nun auch der Meinung anschließen, dass es für Schuldenbereinigung keine BerH gibt.

    Ich hab leider zu spät geschalten, dass das die gleiche Person ist... (Ich hab das Referat erst seit Januar).

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