Task Force

  • Die hessische Task-Force soll - bis die frisch geprüften Rpfls zur Verfügung stehen - aus altgedienten Rpfls gebildet werden, also erstmal nur für ein halbes Jahr. Die "Stammbehörde" wird eine der großen Behörden in Süd-, Mittel- oder Nordhessen (hat Kiki ja schon geschrieben), in deren Bezirk man dann eingesetzt werden soll. Wenns allerdings irgendwo anders brennt, muß man halt da hin fahren. Ich denke mal, man wird Anspruch auf Trennungsgeld haben und das wars dann. Im Grunde ist das ja nix anderes, als die guten alten Springer, man nennt es halt nur Task Force - wahrscheinlich weil sich das cooler anhört. Ach ja, die Task Force wird zusätzlich eingestellt, es kommen also 10 Extra-Rpfls in den Dienst.

    Die Sache mit der Einarbeitungszeit wurde m.E. nicht wirklich bedacht. Der tatsächliche Nutzen von Anfängern, die für 6 Monate an ein Gerihct kommen, um irgendwelchen Mist aufzuräumen, bevor sie an das nächste Gericht kommen, um da die Rückstände aufzuarbeiten, halte ich für eher gering. Bis jemand wirklich eingearbeitet ist, dauert das ja schon seine Zeit und es ist jedes Mal eine ziemliche Zusatzbelastung für den "Einarbeiter". Aber die Richter haben sowas ja auch und deshalb muß das bei uns Rpfls halt auch unbedingt eingeführt werden.

  • Nein, ich habe noch nicht mit dem OLG telefoniert. Das habe ich noch vor, denn ich verstehe wie gesagt auch viele Sachen daran nicht. Ich frage mich, wie durchdacht das ist. Wie soll das z.B. mit dem Stechen funktionieren ? Dann bekommt man ständig ne neue Karte und auch so muss man quasi alle Paar Wochen/Monate eine ganz neue Stelle antreten.
    Es ist eine Stellenausschreibung, die per Mail geschickt wurde. Es wird wohl auch für externe angeboten. Allerdings weiß ich nicht, ob ich die Mail einfach so öffentlich machen darf, daher stelle ich sie lieber nicht ein.


  • Die Sache mit der Einarbeitungszeit wurde m.E. nicht wirklich bedacht. Der tatsächliche Nutzen von Anfängern, die für 6 Monate an ein Gerihct kommen, um irgendwelchen Mist aufzuräumen, bevor sie an das nächste Gericht kommen, um da die Rückstände aufzuarbeiten, halte ich für eher gering. Bis jemand wirklich eingearbeitet ist, dauert das ja schon seine Zeit und es ist jedes Mal eine ziemliche Zusatzbelastung für den "Einarbeiter". Aber die Richter haben sowas ja auch und deshalb muß das bei uns Rpfls halt auch unbedingt eingeführt werden.

    Na ja ich glaube ja kaum, dass die "Task Force" :wechlach: z.B. K-Sachen bearbeitet wenn in einem Gericht dort akuter Bedarf ist. Dann wird dort halt intern umgeschichtet und die Task Force landet auf den Kosten in Zivil- und F-Sachen

  • Muss ja auch teilweise ähnlich gemacht werden, denn Insolvenzsachen darf man erst 1 Jahr nach der Prüfung bearbeiten. Und da "frische" Rpfl eingesetzt werden sollen ...


  • Die Sache mit der Einarbeitungszeit wurde m.E. nicht wirklich bedacht. Der tatsächliche Nutzen von Anfängern, die für 6 Monate an ein Gerihct kommen, um irgendwelchen Mist aufzuräumen, bevor sie an das nächste Gericht kommen, um da die Rückstände aufzuarbeiten, halte ich für eher gering. Bis jemand wirklich eingearbeitet ist, dauert das ja schon seine Zeit und es ist jedes Mal eine ziemliche Zusatzbelastung für den "Einarbeiter". Aber die Richter haben sowas ja auch und deshalb muß das bei uns Rpfls halt auch unbedingt eingeführt werden.



    Na ja ich glaube ja kaum, dass die "Task Force" :wechlach: z.B. K-Sachen bearbeitet wenn in einem Gericht dort akuter Bedarf ist. Dann wird dort halt intern umgeschichtet und die Task Force landet auf den Kosten in Zivil- und F-Sachen




    Naja, wenn ich sehe, was für Entscheidungen in den Verwaltungen manchmal getroffen werden, wär ich mir nicht so sicher, dass das praktisch sinnvoll umgesetzt wird....

  • Bisher wurde das teilweise landgerichtsbezirksintern gelöst. Zumindest wenn es Sachen wie Grundbuch o.ä. waren. Da wurden von den Gerichten des Bezirks abwechselnd Leute für ein paar wenige Wochen hingeschickt, die das Dezernat schon bearbeitet haben und auch eine tatsächliche Hilfe waren.
    Diese Task Force ist Augenwischerei. Statt 10 Springer einzustellen, sollten lieber die Leute einfach da hingesetzt werden, wo´s nötig ist und zwar auf Dauer. Was hab ich von einem Springer, der ein halbes Jahr bleibt, mir hilft und dann wieder weg ist? Dann fängt das Elend von vorn an. Logischerweise fehlt ja dann wieder einer, der die Arbeit macht.
    Ich hab schon am hessichen Rechtspflegertag den Kopf über diesen in höchsten Tönen angepriesenen Plan geschüttelt. Jetzt wird es auch nicht besser...

    "Es ist nicht möglich, den Tod eines Steuerpflichtigen als dauernde Berufsunfähigkeit im Sinne von § 16 Abs. 1 Satz 3 EStG zu werten und demgemäß den erhöhten Freibetrag abzuziehen." (Bundessteuerblatt) :D

  • Ich wette, dass man die Task-Force super in der Presse verkaufen kann - sowohl von der Landesregierung, wie auch vom Rechtspflegerverband. "Wow, was sind wir toll, super modern und zusätzliche Arbeitskräfte gibts auch! Das haben wir spitze ausgehandelt!!!" Man kann sich halt mal wieder selbst auf die Schulter klopfen, aber für die Praxis kommt wenig sinnvolles dabei raus....

  • Also ich weiß gar nicht, was ihr habt.
    Jeder Rechtspfleger (gerade die frisch Ausgebildeten) ist doch so gut, dass er sofort und ohne Probleme in jedem Sachgebiet arbeiten kann ... was sollen da die Bedenken mit Einarbeitungszeit und so. :ironie:

    Was mir so nebenbei in den Kopf kommt: Interessant könnte es werden, wie die Task-Force-Zeit in die Beurteilung einfließt. Wenn ich mir vorstelle, so alle 3-6 Monate wird von Gericht zu Gericht getingelt, am besten noch querbeet die Sachgebiete - wer soll da eine vernünftige Beurteilung abgeben ? :gruebel:

  • Also ich weiß gar nicht, was ihr habt.
    Jeder Rechtspfleger (gerade die frisch Ausgebildeten) ist doch so gut, dass er sofort und ohne Probleme in jedem Sachgebiet arbeiten kann ... was sollen da die Bedenken mit Einarbeitungszeit und so. :ironie:

    Was mir so nebenbei in den Kopf kommt: Interessant könnte es werden, wie die Task-Force-Zeit in die Beurteilung einfließt. Wenn ich mir vorstelle, so alle 3-6 Monate wird von Gericht zu Gericht getingelt, am besten noch querbeet die Sachgebiete - wer soll da eine vernünftige Beurteilung abgeben ? :gruebel:



    Niemand, weil das wohl eine zusätzliche Belastung wäre.:wechlach:
    Außerdem wird man doch regelmäßig befördert, von Gericht A zu Gericht B usw. Bei uns hieß es auch mal, dass die Springerei sich positiv auf die Beurteilung auswirkt. Haha was´n Witz.

  • Also ich weiß gar nicht, was ihr habt.
    Jeder Rechtspfleger (gerade die frisch Ausgebildeten) ist doch so gut, dass er sofort und ohne Probleme in jedem Sachgebiet arbeiten kann ... was sollen da die Bedenken mit Einarbeitungszeit und so. :ironie:

    Was mir so nebenbei in den Kopf kommt: Interessant könnte es werden, wie die Task-Force-Zeit in die Beurteilung einfließt. Wenn ich mir vorstelle, so alle 3-6 Monate wird von Gericht zu Gericht getingelt, am besten noch querbeet die Sachgebiete - wer soll da eine vernünftige Beurteilung abgeben ? :gruebel:




    Stimmt natürlich. Ich habe vergessen, dass wir Kraft unserer Ausbildung ja eh alles können. Und wenn man frisch von der Prüfung kommt, hat man ja auch noch das komplette Wissen der Ausbildung im Kopf, da kann also einfach gar nichts schief gehen.... :behaemmer

    Was die Beurteilungen angeht, ist das doch ganz einfach: in eine Task-Force kommen ja nur die Besten der Besten der Besten, also bekommen die natürlich auch die besten Noten. ;)

  • Wie bisher auch, das Privileg Karriere zumachen gebührt selbstredend anderen als denen, die aufräumen müssen.
    "Der Direktor des OberAG Wumpensackhausen hat den Privat Powler im Jahr 2004 wie folgt beurteilt: einr. wie Bl. blaba der Personalakte soweit < >. Dem habe ich nichts hinzuzufügen und bestätige daher...".
    (Finde ich aber clever von RoKo, den kommenden Wahlkampf schon jetzt im Detaille strategisch vorzubereiten - mal sehen was das Yps-Heft sich an Gimmicks überlegt. Uniformen oder wenigstens schwarze Dienstanzüge mit Sonnenbrille wären aber schon wünschenwert.)


  • Ich hab schon am hessichen Rechtspflegertag den Kopf über diesen in höchsten Tönen angepriesenen Plan geschüttelt. Jetzt wird es auch nicht besser...



    Dann waren wir da ja schon zu zweit! :D

  • Also ich weiß gar nicht, was ihr habt.
    Jeder Rechtspfleger (gerade die frisch Ausgebildeten) ist doch so gut, dass er sofort und ohne Probleme in jedem Sachgebiet arbeiten kann ... was sollen da die Bedenken mit Einarbeitungszeit und so. :ironie:



    Wat für´n Sch***!
    Wenn ich mir vorstelle, dass frisch geprüfte Anwärteer an vielen (größeren) Gerichten erstmal 1 oder 2 Monate ein "Schonpensum" erhalten, um langsam in den Alltag reinzukommen, kann ich das Verheizen in der Task Force nicht nachvollziehen...

    Vielleicht beurteilt sich die Task Force auch selber - nach der selbst geführten Strichliste abgearbeiteter rückständiger Akten? :teufel:

    ...Uniformen oder wenigstens schwarze Dienstanzüge mit Sonnenbrille wären aber schon wünschenwert.



    :daumenrau
    "Mein Name ist Pfleger.
    Rechts-Pfleger.
    Ich habe die Lizenz zum Aufräumen!"
    :wechlach: :wechlach: :wechlach:


  • Wat für´n Sch***!
    Wenn ich mir vorstelle, dass frisch geprüfte Anwärteer an vielen (größeren) Gerichten erstmal 1 oder 2 Monate ein "Schonpensum" erhalten, um langsam in den Alltag reinzukommen, kann ich das Verheizen in der Task Force nicht nachvollziehen...



    So was gibt es? Hab ich bisher noch nicht festgestellt. Meist steht doch schon ein, zwei Monate vorher fest, wenn jemand neues kommt und oft ist dass das Referat, das übernommen werden soll, genau so lange unbesetzt.


  • Wat für´n Sch***!
    Wenn ich mir vorstelle, dass frisch geprüfte Anwärteer an vielen (größeren) Gerichten erstmal 1 oder 2 Monate ein "Schonpensum" erhalten, um langsam in den Alltag reinzukommen, kann ich das Verheizen in der Task Force nicht nachvollziehen...



    So was gibt es? Hab ich bisher noch nicht festgestellt. Meist steht doch schon ein, zwei Monate vorher fest, wenn jemand neues kommt und oft ist dass das Referat, das übernommen werden soll, genau so lange unbesetzt.




    Jupp, sowas gibts, bei uns zum Beispiel. Wenn man eh schon 1/2 Jahr vertreten musste, kann man das auch noch ein paar Wochen länger durchhalten, damit die neuen Kollegen nicht gleich einen Nervenzusammenbruch haben und selbst zum Vertretungsfall werden. Das mit dem Nervenzusammenbruch hab ich nämlich auch schon erlebt....



  • Genauso seh ich das auch. Zumal der fertige Prüfling in derRegel nicht mal weiß, was alles warum in welche Verfügung kommt...
    Und wenn er es doch weiß, wird das an jedem Gericht sowieso anders gemacht...
    Daher ist eine gute Einarbeitung sehr wünschenswert und trägt dann auch mehr Früchte, weil sich der neue dann gleich den altbewährten Stil des Vorgängers oder Kollegen mit angucken kann...

    Aber selbst ein Neuling mit viel (theoretischem) Wissen ist mit einem abgesoffenen Dezernat maßlos überfordert. Und wenn er dann auch noch weiß, dass er in 6 Monaten eh woanders den selben Mist nochmal machen kann - nein Danke!

  • Für mich ist das Ganze nichts anderes als eine populistische Erfindung, um über die wahren Mängel hinwegzutäuschen wie Sparwahn, Personaleinsparung etc. . Nach außen hin können die Bemühungen um moderne Strukturen mit coolen englischen Bezeichnungen bestens verkauft werden und die Macher werden von allen gelobt, bewundert und vor allem befördert. Nur der Arsch an der Front hat mal wieder nichts davon außer viel Arbeit und wenig Anerkennung. Es sollte sich erst gar keiner auf solche Stellen einlassen. In Rückständen wühlen kann ich auch am eigenen Gericht, da brauche ich keine landesweite Herumkutscherei.
    Die Idee ist genauso überzeugend wie die (gescheiterte) Reform des Kostenfestsetzungsverfahrens.


  • Genauso seh ich das auch. Zumal der fertige Prüfling in derRegel nicht mal weiß, was alles warum in welche Verfügung kommt...
    Und wenn er es doch weiß, wird das an jedem Gericht sowieso anders gemacht...
    Daher ist eine gute Einarbeitung sehr wünschenswert und trägt dann auch mehr Früchte, weil sich der neue dann gleich den altbewährten Stil des Vorgängers oder Kollegen mit angucken kann...

    Aber selbst ein Neuling mit viel (theoretischem) Wissen ist mit einem abgesoffenen Dezernat maßlos überfordert. Und wenn er dann auch noch weiß, dass er in 6 Monaten eh woanders den selben Mist nochmal machen kann - nein Danke!



    Nicht dass wir uns missverstehen: ich teile Deine Meinung. Nur leider habe ich selten (um nicht zu sagen gar nicht) erlebt, dass einem Anfänger oder auch Referatswechsler groß die Möglichkeit der Einarbeitung gegeben wurde. Meist wird man doch ins kalte Wasser geworfen und hat - natürlich ganz nebenbei und souverän - das übernommene Referat aufzuarbeiten.

  • Einarbeitung habe ich noch nie erlebt, zumindest was meine Person angeht!
    Und ich habe schon einiges an Referaten und Gerichten hinter mich gebracht.
    Und bei Task Force ist mir spontan eingefallen, was HorstSergio in -ich glaub #2- sinngemäß geschrieben hat.
    Lasst uns abspringen mit dem Schönfelder im Arm......


  • Nicht dass wir uns missverstehen: ich teile Deine Meinung. Nur leider habe ich selten (um nicht zu sagen gar nicht) erlebt, dass einem Anfänger oder auch Referatswechsler groß die Möglichkeit der Einarbeitung gegeben wurde. Meist wird man doch ins kalte Wasser geworfen und hat - natürlich ganz nebenbei und souverän - das übernommene Referat aufzuarbeiten.



    Ich hab das -selbst- auch nicht erlebt...

    Ich habe 2 Tage nach meiner bestandenen Prüfung ein volles ZVG Dezernat Plus Zivilsachen + Steinalte Konkurssachen machen dürfen, sowie ab und an Beratungshilfe...
    Mein Anfangspensum lag (wenn man den Zahlen glauben darf) bei 1,44. Und ältere Kollegen, die mir hätten weiterhelfen können, gab es auch nicht...

    Ich habe aber von anderen Kollegen, die ebenfalls mit mir frisch angefangen haben, anderes gehört...
    Zum Beispiel am ZEMA muss es ziemlich gut laufen, aber auch an ordentlichen Gerichten ist das möglich. Und es wurde auch bei einem Gespräch bei unserem OLG angesprochen, dass die Diskrepanz zwischen einigen Gerichten enorm ist...

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