Bearbeitungsdauer Beratungshilfe

Zitat von Holger56789

Da empfehle ich die sog. Fax-Taktik.
Sie legen neben Ihr Faxgerät eine Kopie der Rechnung oder des Antrages und immer, wenn Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen ist, faxen Sie die Rechnungs-bzw. Antragskopie ans Amtsgericht.
Auf die Kopie schreiben Sie dann noch das Wort Erinnerung.
Sie weden merken, dass sich die Wartezeiten verkürzen werden, denn jedes Fax wird Aktenbestandteil.

Damit wirst du auch mega-viele Sympathiepunkte beim Rechtspfleger ernten. Ich sag mal lieber nicht, was ich dann mit solchen Akten mache......


Bei mir werden die "Gutscheine" im Normalfall auch gleich ausgehändigt.
Die Anweisung der Vergütung erfolgt auch zeitnah. Wenn das mal nicht so ist, dann hat das Gründe; Urlaub, Krankheit, Vertretung.... Wenn es aber wieder rund läuft, geht es fix......bei "Lieblingsanwälten" kann es dann aber auch manchmal dauern, weil evtl. die Akte "verfächert" war oder so.....

@Holger56789
Mich stören im Übrigen die Faxe auch nicht. Sie werden zur Akte genommen. Maximal geht dann ein Schreiben an den RA raus, dass wegen einem erhöhten Arbeitsaufkommen die Bearbeitung der Akte noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird......

Bei mir würde deine "Fax-Taktik" völlig in die Hose gehen. Das wäre bei mir ein klassischer Knieschuss. "Meine" Anwälte versuchen sich möglichst gut mit mir zu stellen.... Ich bin auch fix, aber manchmal dauert es halt auch bei mir. Das tut mir dann ja soooo leid....

Zitat von PuCo

Zitat von Holger56789

Da empfehle ich die sog. Fax-Taktik.
Sie legen neben Ihr Faxgerät eine Kopie der Rechnung oder des Antrages und immer, wenn Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen ist, faxen Sie die Rechnungs-bzw. Antragskopie ans Amtsgericht.
Auf die Kopie schreiben Sie dann noch das Wort Erinnerung.
Sie weden merken, dass sich die Wartezeiten verkürzen werden, denn jedes Fax wird Aktenbestandteil.

Damit wirst du auch mega-viele Sympathiepunkte beim Rechtspfleger ernten. Ich sag mal lieber nicht, was ich dann mit solchen Akten mache......

Anträge, die angeblich besonders eilig sind, prüfe ich immer mit besonderer Sorgfalt.
Nach meiner Erfahrung ist gerade bei solchen Anträgen oft was faul!

Zitat von Petrosilius Zwackelmann

Anträge, die angeblich besonders eilig sind, prüfe ich immer mit besonderer Sorgfalt.
Nach meiner Erfahrung ist gerade bei solchen Anträgen oft was faul!

...so wollte ich es verstanden wissen...;)

Wir reden ja hier nicht von 3 Monaten und einer freundlichen Erinnerung....Sondern von terrorisieren mit Faxen!

Wenn es bei mir mal was länger dauert wegen Urlaub, Krankheit usw. hab ich auch kein Problem, wenn mal eine Erinnerung bzw. Sachstandsanfrage eines RA eingeht. Es gibt aber RA'e wie der Herr Kollege Holger56789, die dann ein Spielchen versuchen zu spielen; nämlich Unmengen von Erinnerungen herreichen, so nach dem Motto: Man muss nur ordentlich nerven, dann klappt es auch!
Und das klappt bei mir gerade nicht. Wenn eine Sachstandsanfrage eingeht - was sehr selten ist -, dann greife ich meist zum Hörer, rufe den RA an und erkläre ihm, warum es ausnahmsweise mal etwas länger dauert und teile gleichzeitig mit, wann in etwa die Festsetzung erfolgen wird.

In diesem Zusammenhang zitiere ich gern die Standardantwort eines Vorsitzenden Richters des ehemals "für mich" zuständigen Verwaltungsgerichts bei Sachstandsanfragen, was ich ihm bei der Überlastung aber auch nicht übel genommen habe:

"Das Verfahren wird terminiert, wenn es an der Reihe ist. Ich bitte zukünftig von derartigen Anfragen abzusehen, diese werden kommentarlos zur Akte genommen."

Da weiß man doch gleich, dass man einen Sn... kaufen sollte.

Zitat von bin-ganz-frisch

mich stört aber umgekehrt, wenn am Gericht seit 3 Monaten auf einem Antrag rumgekaut wird, der nur den B-schein und meinen Vergütungsantrag enthält.Ist da eine freundliche Erinnerung wirklich soooo unangemessen und unverschämt??

Nein, ist durchaus angebracht. Der Auslöser für die negativen Anmerkungen der Kollegen dürfte die Formulierung

Zitat von Holger56789

immer, wenn Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen ist,

sein, da sie (vermutlich unbeabsichtigt) andeutet, dass die Faxe nicht wirklich an einen offenbar "untergegangenen" Antrag erinnern sondern Druck machen sollen oder dem allgemeinen Frustabbau dienen.

Das sehe ich auch so, aber bei mir dauert es nicht mehrere Monate, sondern nur wenige Tage. Wenn es mal etwas länger dauert aus den erwähnten Gründen, dann wissen die RA'e das meist bei uns. Etwas länger heißt bei mir vielleicht 3-4 Wochen maximal!!! Aber das nur im Ausnahmefall. Damit kann man doch leben oder? Regelmäßig haben sie das Geld nach einer Woche bereits auf dem Konto.

Zitat von bin-ganz-frisch

jetzt doch mal ehrlich: WER von Euch würde denn freundlich lächelnd monatelang auf sein Gehalt warten?
Mir persönlich ist es ziemlich egal, ob die wenigen Anträgen, die ich ahbe, lange dauern oder nicht. Mich ärgert nur, dass sie bei uns bis Jahresanfang in 2 Wochen abgebacken waren und jetzt Monate brauchen.

Auf sein Gehalt wird wohl niemand gerne warten. Das Problem ist hier aber die normative Kraft des Faktischen, sprich die unglaublichen Aktenberge, welche sich auf Grund von Vertretung, Urlaub, Pensenzuschnitt (Danke, PEBB§Y! ) usw. bei manchem ansammeln. Und dann wird eben chronologisch abgearbeitet...
FAXe ändern hieran grundsätzlich nix, jeder ist halt dann dran, wenn seine Akte an der Reihe ist.

In den Zeiten der Personalknappheit kommt es vor, dass Rückstände bestehen. Wenn nur 70% der Rpfl-Stellen am Gericht eingesetzt sind und dann auch noch Urlaubs-, Krankheits- und sonstige Abwesenheitszeiten dazu kommen, ist es selten verwunderlich, dass diese Rückstände auflaufen.

Ist natürlich für die RA'e nicht befriedigend, die für die Personalknappheit auch nichts können.
Bei mir ist es so, dass die Erinnerungen an die Auszahlung unter "eilt" reingereicht werden. Die Akte wird dann von mir vorab bearbeitet. Wenn ich allerdings sehe, dass bestimmte RA'e, die meine Arbeitsweise schon kennen, das auf die Spitze treiben, rufe ich mal an und bitte höflich (!) um großzügigere Fristsetzung bis zur Mahnung.
Ich weise in dem Telefonat auch immer gleich auf die bestehenden Rückstände hin und die meisten Anwälte haben auch Verständnis dafür.

Zitat von bin-ganz-frisch

ICH weiß, dass das keine Absicht ist. Vielleicht bewirken Unmengen an Faxerinnerungen aber irgendwann irgendwo, dass wieder mehr Personal eingestellt wird.

Hach, dat wär schön, aber solcherlei Träumereien habe ich längst aufgegeben...

Zitat

Ich fand allerdings die posts hier ziemlich unschön. Niemand wartet nach getaner Arbeit gerne auf seine Kohe, wir sollen das aber bitte tun und wenn wir meckern, dann "schaut man sich die Anträge nochmal genauer an" oder legt sie noch weiter nach unten...
was ist bloß los?

Das kann es natürlich auch nicht sein, aber wenn ich FAXe á la "Wenn ich binnen drei Tagen kein Geld auf meinem Konto habe, werde ich DAB erheben" vorgelegt bekomme, finde ich das auch nicht besonders lustig...