• In Sachsen gibt es eine Rahmendienstvereinbarung über die Führung von Jahresgesprächen, getroffen zwischen SMJus und Hauptpersonalrat.

    Demzufolge IST das Jahresgespräch jährlich zu führen. Wie AKoehler richtig vermutete, "nicht anlassbezogen", also außerhalb des Beurteilungswesens. Der Inhalt ist durch die Rahmendienstvereinbarung umrissen: Rückschau (ggf. unter Berücksichtigung getroffener Zielvereinbarungen), Verbesserungsvorschläge und Unterstützungsmöglichkeiten (wie Fortbildungen), Verständigung über bevorstehende Arbeitsziele, ggf. Zielvereinbarung.
    Aus der Zielvereinbarung entstehen keinerlei rechtsverbindliche Ansprüche. Ein möglicherweise gefertigtes Gesprächsprotokolle nimmt der Vorgesetzte unter Verschluss, es kommt nicht in die Personalakte, eine Weitergabe an Dritte, selbst an den Nachfolger des Vorgesetzten, soll nicht ohne Einvernehmen beider Gesprächspartner erfolgen.

    Ob es was bringt, weiß ich nicht - bin ja auch keine "Verwaltung".

  • Soweit ich weiß, gibt es bei uns am Amtsgericht keine feste Regelung diesbezüglich. Also keine gesetzlichen Regelungen darüber, ob so ein Gespräch stattfinden soll oder nicht.

  • Bei uns ist es auch zu führen. Steht in den Vorschriften. Wird aber nicht gemacht. :mad: Ich fänds besser, denn meine Erfahrung ist leider, dass die Vorgesetzten (Gruppenleiter, Geschäftsleiter) Meinungen und Befindlichkeiten der Mitarbeiter von selbst eher nicht abfragen. (Mit fragen meine ich natürlich nicht "Hallo wie gehts" sondern eine offizielle Möglichkeit, sich mal etwas eingehender zu unterhalten.)

    * Was schert´s die Eiche, wenn das Schwein sich an ihr reibt! *

  • Die Verwaltung selbst scheint hier nicht das größte Interesse daran zu haben, da sie den GrL dieses Jahr keinerlei Vorgaben geben hat. Ich muss da mal nachhaken.

    In meinen beiden Bereichen war 2009 das Interesse eh eher gering.

    Pebb§y sieht übrigends 40 min pro nichtrichterl. Mitarbeiter an Pensum vor.

    How can I sleep with Your voice in my head?

  • Bei uns hat die Verwaltung auch keinerlei Interesse - ich frag mich nur an welchem Gericht das nicht so ist. :strecker

  • In Sachsen gibt es eine Rahmendienstvereinbarung über die Führung von Jahresgesprächen, getroffen zwischen SMJus und Hauptpersonalrat.

    Demzufolge IST das Jahresgespräch jährlich zu führen. Wie AKoehler richtig vermutete, "nicht anlassbezogen", also außerhalb des Beurteilungswesens. Der Inhalt ist durch die Rahmendienstvereinbarung umrissen: Rückschau (ggf. unter Berücksichtigung getroffener Zielvereinbarungen), Verbesserungsvorschläge und Unterstützungsmöglichkeiten (wie Fortbildungen), Verständigung über bevorstehende Arbeitsziele, ggf. Zielvereinbarung.
    Aus der Zielvereinbarung entstehen keinerlei rechtsverbindliche Ansprüche. Ein möglicherweise gefertigtes Gesprächsprotokolle nimmt der Vorgesetzte unter Verschluss, es kommt nicht in die Personalakte, eine Weitergabe an Dritte, selbst an den Nachfolger des Vorgesetzten, soll nicht ohne Einvernehmen beider Gesprächspartner erfolgen.

    Ob es was bringt, weiß ich nicht - bin ja auch keine "Verwaltung".




    :dito: in LSA ebenso. Ich persönlich finde die Gespräche gut. Man bekommt ja auch die Möglichkeit, sich langfristig darauf vorzubereiten.



  • Und was kommt schlussendlich dabei raus? Außer Lala.

  • Was kommt bei Jahresgesprächen heraus?

    Was kommt dabei heraus, wenn ich der IT-Stelle diese oder jene Schwachstelle in irgendeinem Programm mitteile?

    Was passiert, wenn ich den Geschäftsleiter/den Direktor/den Justizminister auf irgendetwas aufmerksam mache, was m. E. anders laufen könnte oder müsste?

    Das weiß ich doch jetzt nicht!

    Aber wenn diese Kommunikation unterbleibt, ändert sich definitiv nichts.

    (O-Ton unserer EDV-Hotline: "Meckern kann jeder, die Kunst ist, sich zu beschweren.")

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...



  • @ Andreas:

    Die in Deinem Beitrag geschilderden Beispiele fasse ich als freiwillige Äußerungen ohne einen Anspruch auf eine Reaktion auf.
    Wobei ich es sicherlich als schön auffassen würde, wenn man auf meine Anregungen in meinem Sinn reagierte.
    So zu sagen, mir eine kleine Wertschätzung ausspräche.


    Mitarbeitergespräche werden aber von oben nach angeordnet mit der zielgerichteten Erwartung einer Rückmeldung.

    In diesem Fall erwarte ich sowohl als Gesprächsführender als auch als angesprochener Mitarbeiter, dass dieses Gespräch in irgendeiner Weise auch Früchte trägt.

    Als Gesprächsführender habe ich mich intensiv auf diese Gespräche vorbereitet. Gespräche mit einem kleinen Kreis von Mitarbeitern geführt. Und ich denke schon, dass diese Gespräche sehr hilfreich waren, zumindest wurde mir dies auch von den Mitarbeitern bestätigt, gewisse, zum damaligen Zeitpunkt zwischen einigen Mitarbeitern bestehende Animositäten zu bereinigen und Mängel in der Mitarbeiterführung aufzuzeigen, die auch nach oben gemeldet wurden.

    Nur sind danach nie wieder Rückmeldeungen von oben nach unten erfolgt und geändert hat sich auch nichts.

    Ich kann´s gut verstehen, denn welche Führung lässt sich schon gerne etwas vom Fussvolk sagen.


    Fazit:

    Außer Spesen nichts gewesen.

    Oder vielleicht doch dahingehend, dass nichts so heiß gegessen wird, wie gekocht.

  • Aha. Und aus den bisherigen Erfahrungen folgt demnach (einzig und zwingend, wie mir scheint), dass man sich die Zeit dafür künftig sparen sollte.

    Von oben kommen ja z. B. auch die allseits beliebten Berichtsaufträge. Auch da kann man zwischen "Jeder Bericht ist wichtig" und "Bringt sowieso alles nichts, die wollen von uns eigentlich gar nichts hören" alles finden.

    Bei allem, was ich irgendwann irgendwo mal angebracht habe, ist letztlich ein Bruchteil jemals umgesetzt worden. Das hatte sehr verschiedene Gründe.

    Manchmal irrte ich mich. Manchmal war etwas objektiv einfach nicht umsetzbar. Manchmal wollte man nicht. Manchmal war die Zeit einfach nicht reif. Und manchmal ging es doch.

    Ich bleibe dabei, dass es aufwändiger, aber erfolgversprechender ist, seinen Mund aufzumachen, auch wenn man nicht immer und noch seltener sofort Änderungen bemerkt.

    Jeder wie er meint.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • @ Andreas:

    Ich kann notfalls auch ohne Änderungen leben.
    Denn, da ich nur ein kleines Sandkorn im Getriebe bin, schließe ich mich Dir insoweit an:



    Manchmal irrte ich mich. Manchmal war etwas objektiv einfach nicht umsetzbar. Manchmal wollte man nicht. Manchmal war die Zeit einfach nicht reif. Und manchmal ging es doch.



    Nur warum hört man nie:

    Sie haben sich geirrt. (Kann ich nicht ausschließen. Liegt manchmal aber auch daran, dass man verbohrt ist oder einem das Hintergrundwissen fehlt.)
    Es ist objektiv einfach nicht umsetzbar.
    Wir würden ja gerne, aber wir können aus bestimmten Gründen nicht. Im Moment geht es leider nicht, aber wir kommen zu gegebener Zeit darauf zurück.

    Stattdessen:

    Anordnen - Bericht erfordern - nächste Sau durchs Dorf jagen!


    Es geht mir nicht unbedingt darum, meinen Kopf durchzusetzen, auch wenn ich es als Erfolgserlebnis ansähe, sondern nur um die kleine Geste der Anerkennung, dass die Anregungen angekommen sind, so wie es in jedem Seminar gepredigt wird und wie ich es mit meinen SEen praktiziere.

    Nur wenn so gut wie nie etwas zurückkommt, und man, wie schon gesagt, den Eindruck hat, deinen Bericht wollen sie haben, damit sie daraus Honig zu saugen, um nach Oben weiter zu berichten zu können, aber am Status Quo bloß nichts ändern, dann ist es schon jedes mal eine kleine Gratwanderung auf der man entscheidet:
    Soll ich mich sachdienlich dazu äußern oder geht es mir am Ar... vorbei.

    Letztendlich halte ich es aber auch für richtiger und besser, den Mund auf machen, sei es nun in der hiesigen kleinen oder der großen Politik.

    Wie heisst es ansonsten bei einem User:

    ..ansonsten regieren die Dummen die Welt.

  • Auch wenn ich nicht zur Verwaltung gehöre:

    Meine Erfahrungen mit Jahresgesprächen:
    - mit der Geschäftsleiterin: konstruktiv, offen, Ausblick auf Zukunft (Entwicklung u.a.); Dauer: 1 Stunde
    - mit stellv. Behördenleiter: schönes Wetter heute, wie gehts sonst; Dauer: 15 Minuten
    - mit Abteilungsleiterin: schönes Wetter heute, wie läufts mit der Gst., Stimmung in der Abteilung; Dauer: 20 Minuten

    Fazit: mit der GL hat es mir persönlich noch was gebracht, mit allen anderen wurde es im Terminkalender als erledigt abgehakt.

  • Was passiert, wenn ich den Geschäftsleiter/den Direktor/den Justizminister auf irgendetwas aufmerksam mache, was m. E. anders laufen könnte oder müsste?


    Dann bekomme ich ein schwarzes Kreuz in die Personalakte und den "Edeka-Stempel" :mad:.

    Treffen Einfalt und Gründlichkeit zusammen, entsteht Verwaltung.


    (Oliver Hassenkamp)


  • Meine Fresse, hab ich's gut hier... das Schlimmste, was ich bislang bekommen habe, war ein sehr schiefer Blick, verbunden mit einer längeren Aufklärung...

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Gott oh Gott!
    Was ist denn in dieser Ecke des Forums los? Klingt ja nach Entwicklung einer Massendepression! Wie kann ein Rechtspfleger nur so pessimistisch werden? :(
    Ich erinnere mich an ein Lied von Rio Reiser - "Wann?". Vielleicht lest Ihr Euch den Text mal durch. Das entspricht in etwa dem, was ich in das Thema einbringen würde, wenn ich's denn könnte.
    Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen von Andreas an.:daumenrau

  • Also ich kann hier auch leider nur beitragen, dass die GL Anregungen, Wünsche oder Kritik wenig bis gar nicht annimmt. Leider hat man bei denen immer das Gefühl, dass es ihnen am Boppes vorbeigeht, was so im Hause los ist...nur keinen Ärger. Nach oben gut aussehen, das ist wichtig!

    Mein erstes und EINZIGES MAG in fast 7 Jahren Dienstzeit lief so ab:

    Ich hatte mich fürs MAG eingetragen. Eines Freitag ging die Tür auf, mein Direx stand drin und posaunte " Mitarbeitergespräch...ich habe 10 Minuten Zeit!" Nur leider war das kein dummer Scherz sondern sein voller Ernst! Da merkt man dann doch, wie wichtig es ihm war, mit seiner Mitarbeiterin zu reden...:mad:

    Einmal editiert, zuletzt von saddle80 (18. Juni 2010 um 13:12) aus folgendem Grund: Die Rechtschreibung... :-)

  • Die Karikatur eines Direktors. Aber mal ehrlich: So ein Verhalten kann sich doch u. a. nur deshalb halten, weil die übergeordneten Dienststellen davon regelmäßig kaum etwas mitbekommen.

    Ich habe aus mittlerweile mehreren Quellen vernommen, dass bei einer Behörde in unserem Bundesland der Geschäftsleiter nach unüberhörbaren Protesten der Belegschaft nun nicht mehr Geschäftsleiter ist. Eventuell hat ihm das nicht geschadet, aber als Geschäftsleiter hat er sich bei der Behörde letztlich nicht halten können.

    In unserem OLG-Bezirk bzw. im ganzen Land geht die Zeit der bequemen Direktor-/Geschäftsleitertätigkeit allmählich vorbei.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

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