Dann frage ich mal anders herum:
Was konkret würde denn Zweifler zum Eintritt bzw. zum Bleiben bewegen?
Hauptsächlich der Verstand. Bei einer Berufsgruppe, die zahlenmäßig, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, derart klein ist, scheint es mir utopisch zu glauben, dass dann der DBB oder ver.di oder idealistisch veranlagte Politiker schon irgendwie auch Berufsinteressen von Rechtspflegern vertreten würden.
Wir sind eben zahlenmäßig zu klein. Es mag zwar stimmen, dass an Amtsgerichten, die Zahl der Rechtspfleger höher ist, als die der Richter, wenn man aber LGs, OLGs, BGH und die ganze Fachgerichtsbarkeit einbezieht, ist das sicher nicht mehr so. Außerdem sind wir in Bereichen tätig, die von der Bevölkerung häufig nicht positiv wahrgenommen werden, wer liebt schon den, der sein Häuschen versteigert, den Räumungsschutzantrag ablehnt oder einem beim Grundbuchamt mit für den Laien undurchschaubaren Formalismen "quält" etc.
Da brauchts wohl schon eine Interessenvertretung.