Notariatsreform in Baden-Württemberg

  • Gegen Ende des vergangenen Jahres war "Land unter" : Das Personal wurde um ca. 20% heruntergefahren, die öffentlichen Notare mussten ihre Kanzleien einrichten, damit sie zum 01.01.2018 betriebsbereit waren, das Personal, das zu den Notaren wechselte, hatte eh kein großes Interesse mehr. So blieb eben ein Fall nach dem anderen liegen.

    Deswegen schrieb ich ja auch von "den letzten Jahren". Es ist irgendwo nachvollziehbar, dass man die Dinge nicht mehr in der gewohnten Art und Weise bearbeiten kann, wenn eine solche Reform vor der Tür steht und man bspw. in die Freiberuflichkeit oder den Ruhestand wechselt.
    Ich möchte wirklich nicht alle über einen Kamm scheren, aber es war auch so, dass eben häufig nur der amtliche Part liegen blieb - die urkundlichen Geschäfte liefen teils besser denn je.. Man wollte sich die spätere Kundschaft ja auch nicht vergraulen.

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Das staatliche Notariat wäre jeder anderen Notariatsform - vor allem in Punkto Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit - überlegen, wenn der politische Wille zu seinem Erhalt vorhanden gewesen wäre.

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Das staatliche Notariat wäre jeder anderen Notariatsform - vor allem in Punkto Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit - überlegen, wenn der politische Wille zu seinem Erhalt vorhanden gewesen wäre.


    :wechlach::wechlach::wechlach:

    Komisch, dass dann in den Randregionen viele Kunden genau wegen den Punkten Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit zu den freien Notaren ins benachbarte Bundesland gefahren sind. Und das nicht erst in den letzten Monaten des Jahres 2017, sondern schon im letzten Jahrtausend.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Das staatliche Notariat wäre jeder anderen Notariatsform - vor allem in Punkto Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit - überlegen, wenn der politische Wille zu seinem Erhalt vorhanden gewesen wäre.


    :wechlach::wechlach::wechlach:

    Komisch, dass dann in den Randregionen viele Kunden genau wegen den Punkten Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit zu den freien Notaren ins benachbarte Bundesland gefahren sind. Und das nicht erst in den letzten Monaten des Jahres 2017, sondern schon im letzten Jahrtausend.

    Also bei uns im Grenzgebiet zu Bayern sind bestimmt ca. 60% der Beurkundungen aus dem hiesigen Bezirk in Bayern gemacht worden.

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Das staatliche Notariat wäre jeder anderen Notariatsform - vor allem in Punkto Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit - überlegen, wenn der politische Wille zu seinem Erhalt vorhanden gewesen wäre.


    :wechlach::wechlach::wechlach:

    Komisch, dass dann in den Randregionen viele Kunden genau wegen den Punkten Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit zu den freien Notaren ins benachbarte Bundesland gefahren sind. Und das nicht erst in den letzten Monaten des Jahres 2017, sondern schon im letzten Jahrtausend.

    Das mag in den Grenzgebieten so gewesen sein - und trotzdem war die Grundschuld, die ich an einem Tag beurkundet habe, in der Regel am nächsten Tag eingetragen.

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Das staatliche Notariat wäre jeder anderen Notariatsform - vor allem in Punkto Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit - überlegen, wenn der politische Wille zu seinem Erhalt vorhanden gewesen wäre.


    :wechlach::wechlach::wechlach:

    Komisch, dass dann in den Randregionen viele Kunden genau wegen den Punkten Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit zu den freien Notaren ins benachbarte Bundesland gefahren sind. Und das nicht erst in den letzten Monaten des Jahres 2017, sondern schon im letzten Jahrtausend.

    Das mag in den Grenzgebieten so gewesen sein - und trotzdem war die Grundschuld, die ich an einem Tag beurkundet habe, in der Regel am nächsten Tag eingetragen.


    Und es gab auch nie Beanstandungen :D

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub


  • Und es gab auch nie Beanstandungen :D

    Doch! Bei fremden Urkunden. Aber nie bei eigenen Urkunden.


    So ein Zufall. Und was für ein Vorteil an Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit! Kein Wunder dass die ZGBAs von den übernommenen "Altlasten" der Alt-Grundbuchämter schwärmen. Und damit meine ich nicht die Antragsrückstände, sondern das, was da zum Teil eingetragen wurde - war ja schon mehrfach Thema hier im Forum.

    "Allen ist alles egal, außer der Handyvertrag" - Kraftklub


  • Und es gab auch nie Beanstandungen :D

    Doch! Bei fremden Urkunden. Aber nie bei eigenen Urkunden.


    So ein Zufall. Und was für ein Vorteil an Bürgerfreundlichkeit und Geschwindigkeit! Kein Wunder dass die ZGBAs von den übernommenen "Altlasten" der Alt-Grundbuchämter schwärmen. Und damit meine ich nicht die Antragsrückstände, sondern das, was da zum Teil eingetragen wurde - war ja schon mehrfach Thema hier im Forum.

    Es soll sogar Notare geben, die (fast) nichts ohne Beanstandung und entsprechenden Nachtrag ins Grundbuch bringen. Hörensagen. Ich bin bei einem Nachlassgericht.

    Aber: es gibt Notare, die bekommen keinen Erbscheinsantrag ohne Beanstandung -bei mir- durch. Und wenn es nur die fehlenden Personenstandsurkunden oder fehlende Angaben nach § 352 FamFG sind. Stichwort: wohnhaft und gewöhnlicher Aufenthalt. Manche lernen es nie.

    Aber die wahren Könner sind die Notare, deren Testamente und Erbverträge nun bei uns zur Eröffnung kommen.

    Fehlende Unterschriften auf den Verwahrumschlägen und die Spannung, ob das innenliegende Testament unterschrieben ist, nicht auffindbare oder fehlende Originale von Erbverträgen, alles da. Oder wie die Tage hier bei Gericht: das falsche Testament im richtigen Testamentsumschlag. Da kommt wahre Freude auf.

    Notarielle Urkunden -aus dem letzten und vorletzten Jahr-, die nun in amtsgerichtlicher Verwahrung sind und berichtigt werden sollten, und das in Zuständigkeit der Serviceeinheiten. Richtig spaßig, wenn es nicht so traurig wäre.

    Ich war auch einmal der Auffassung, das württ. Notariat sei eine gute Einrichtung. Jetzt, 6 Monate nach der Reform, gehen mir die Augen auf, wie andere Notare aus unserem Bezirk gearbeitet haben. Und die sind jetzt alle Freiberufler.

  • Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Schlimm sind auch die Erbverträge, die früher niemals dem Standesamt gemeldet wurden und deshalb auch nicht im ZTR sind, oder die, die dem Standesamt als besonders amtlich verwahrt gemeldet wurden, obwohl dies nie der Fall war.

  • Die Misere ist auch dadurch entstanden, dass - vor allem früher - viel zu wenig und unfähiges Hilfspersonal (oft ohne jegliche Ausbildung) vorhanden war. Ganz zu schweigen von der Ausstattung. Computerarbeitsplätze gab es erst seit ca. 2003. Vorher gab es vielleicht einen Computer für das gesamte Notariat.

  • Die Misere ist auch dadurch entstanden, dass - vor allem früher - viel zu wenig und unfähiges Hilfspersonal (oft ohne jegliche Ausbildung) vorhanden war. Ganz zu schweigen von der Ausstattung. Computerarbeitsplätze gab es erst seit ca. 2003. Vorher gab es vielleicht einen Computer für das gesamte Notariat.

    ... die Mitteilungen an die Geburtsstandesämter können aber auch Hilfskräfte machen, sogar ohne PC. Musste der Notar eben verfügen. Wurde trotzdem teilweise nicht gemacht.

    Oder, um aus Goethes "Faust", Teil I, Zeile 2667 zu zitieren: "Nein!"

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Unverschämtheit! Mehr fällt mir hierzu nicht ein.

  • Deshalb war es höchste Zeit, dass man dem staatlichen Notariat den Garaus gemacht hat. Das war so, wie wenn man die Chirurgie mit Metzgereifachverkäuferinnen betreibt.

    Unverschämtheit! Mehr fällt mir hierzu nicht ein.

    Mir auch nicht, wenn ich jetzt sehe, wie manche der sogenannten Kollegen - bei jahrelang wegschauender Dienstaufsicht - ihre Ämter betrieben haben.

    Ich wäre manchmal froh gewesen, wenn ich eine Metzgereifachverkäuferin als Angestellte gehabt hätte, die haben wenigsten genaues Arbeiten gelernt.

  • Ich denke, es gab - wie in jedem anderen Beruf auch - solche und solche Notare. Alle über einen Kamm zu scheren, wird die Wirklichkeit kaum treffen, auch wenn jetzt viel aufkommen mag.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • ...die öffentlichen Notare mussten ihre Kanzleien einrichten, damit sie zum 01.01.2018 betriebsbereit waren, ...

    Aber sie waren bis 31.12.2017 Beamte und haben artig ihr Gehalt eingestrichen.

    Fallbezogen haben aber viele -wir sehen es ja an den Akten der jetzigen Freiberufler- schon Monate, wenn nicht schon viel länger, nicht mehr gearbeitet. Nicht einmal die Übergabelisten stimmten. Da saßen Akten bergeweise -teilweise mit bereits geöffneten Testamentsumschlägen, aber ohne Eröffnungsprotokoll-, aber unerledigt, im Keller, ohne als noch zu bearbeiten in den Listen standen.

    und was machen die Präsidenten bzw. die Direktoren?

    Was sicher gestimmt hat waren die Urkunden, die noch offenen Notarkosten und dass am 1.01. genügend Kunden in den Startlöchern standen.

    Und jetzt monieren genau diese Notare, dass

    - die Testamentseröffnungen nicht schnellgenug stattfinden;
    - die Erbscheinsverfahren zu lange dauern (dass sie aber keine Urkunden mitvorlegen kehren sie gegenüber ihren Kunden unter den Tisch) und
    - wir Genehmigungen zu Verträgen nicht ohne das zugehörige ordentliche und zeitraubende Verfahren einfach zeitnah erteilen.

    Da bekommt man sooo einen Hals. Einem so nen Schrott hinterlassen und dann noch den dicken Max spielen.

  • Wenn ich solch einen Unsinn lese, bekomme ich selbst einen dicken Hals. Meine Frau war als mittlere Beamtin beim ehemaligen Notariat beschäftigt. Oft machte sie unbezahlte Überstunden, aus Angst damit das Land am 1.1.18 nicht über Rückstände monieren konnte. Urlaub gab es in den letzten 4 Monaten auch keinen mehr, man mußte ja den laufenden Betrieb sicherstellen u n d den Abschluss des Amtsnotariats vorbereiten.Und das ohne Personalzuwachs, wie er jetzt allenhalben gefordert wird. Da könnte man ob solcher unverschämter Aussagen, dass die ehmaligen Mitarbeiter die Sache an die Wand gefahren hätten, einen ganz dicken Hals bekommen. Das Gegenteil was hier von "Ar-men" propagiert wird, war der Fall. Aber es ist ja so eine Krux mit dem Arbeiten, man muss auch Nachlasssachen ordentlich und bürgerfreundlich bearbeiten. Wenn ich solch einen Satz höre:"wir Genehmigungen zu Verträgen nicht ohne das zugehörige ordentliche und zeitraubende Verfahren einfach zeitnah erteilen", könnte ich kotzen. damit zeigt man, dass man nichts, aber auch gar nichts von Bürgerfreundlichkeit verstanden hat. Aber macht nur so weiter, Bürger im Lande, welche ob solcher Sätze kotzen können, werden eben die Verantwortlichen für diese "Reform" bei der nächsten Wahl nicht mehr wählen. Da bin ich mir sicher.

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