E-Akte Insolvenzverfahren

  • Hallo @ all,

    ich möchte hier einmal einen Thread zur E-Akte eröffnen um hier die Erfahrungen einmal zu bündeln, da dies wg.

    der insolvenzspezfischen Gesichtspunkte nützlich sein könnte.

    Bewusst lass ich hier mal die Kritik von dem Schrott meiner täglichen Praxis damit wech.

    Bin auf Erfahrungen und das Zusammentragen von etwaigen Verbesserungsvorschlägen gespannt.

    greez Def

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
    Ich weiß, dass ich nicht weiß (Sokrates zugeschrieben); jeder der mein Wissen erfolgreich erweitert, verbreitert mein Haftungsrisiko (nicht sokrates, nur ich)
    legalize erdbeereis
    :daumenrau

  • Wir gehören zum EUREKA-Verbund und bei uns geht es jetzt (erst) richtig los. Dieser Thread wird sich also ziehen ;)

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    " Die Titanic wurde von Profis erbaut... Die Arche Noah aber von 'nem Amateur. Verstehen Sie, was ich meine?" (Bernd Stromberg)

  • Wir starten im Oktober. Bis jetzt klingt alles nicht so schlecht, da wir unser geliebtes Winsolvenz behalten. Und damit auch alle unsere eigenen Vorlagen :cool:

    "Es ist nicht möglich, den Tod eines Steuerpflichtigen als dauernde Berufsunfähigkeit im Sinne von § 16 Abs. 1 Satz 3 EStG zu werten und demgemäß den erhöhten Freibetrag abzuziehen." (Bundessteuerblatt) :D

  • Ich hab jetzt einige Verfahren in der eAkte bis hinter den Berichts- und Prüfungstermin gebracht und auch einiges an ZPO Anträgen damit abgewickelt und so schlimm finde ichs jetzt bisher nicht.

    Ich finde, wir sollten möglichst versuchen, hier die unterschiedlichen System, die bei der täglichen Arbeit genutzt werden, sauber zu trennen.

    Damit meine ich:

    Es werden in der Regel mehrere Systeme (=Softwareprogramme) genutzt, um die fachliche Arbeit erledigen zu können. Dazu gehören

    • Textsysteme, welche zur Erstellung von Textprodukten/Dokumenten genutzt werden (z.B. Schreiben, Beschlüsse, Verfügungen), z.B. EUREKA TEXT, TSJ, bk.text, e²T
    • Fachverfahren, in welchen die Fachdaten (Beteiligte, Termine, Daten der Insolvenztabelle usw.) verwaltet werden, z.B. forumStar, Winsolvenz, Judica (künftig irgendwann mal GeFa)
    • eAkten-Systeme, die elektronisch das darstellen, was man bisher in der Papierakte vorfand (also in erster Linie eine Sammlung von elektronischen Dokumenten, die zum Verfahren eingegangen oder durch das Gericht im Verfahren erstellt wurden; daneben noch Verwaltung elektronischer Nachrichten und Aufgaben/Wiedervorlagen bzw. des "Pensums"), z.B. eAS/VIS Justiz, e²A, eIP.

    In den derzeit noch genutzten Programmen ist diese Trennung zwar nicht konsequent eingehalten (so sind Winsolvenz und forumStar z.B. sowohl Fachverfahren als auch Textsystem), es ist aus meiner Sicht aber wichtig, diese Trennung der "Zuständigkeiten" in Bezug auf die "neue Welt" auch bei der Sammlung von Problemen zu beachten.

    Es ist nicht zielführend, wenn ich mich z.B. über die "eAkte" beschwere, weil ich mit den zur Verfügung stehenden Textvorlagen unzufrieden bin. Genauso hilft es nicht, von einem schlechten Fachverfahren zu sprechen, weil sich die eAkte immer viel zu langsam öffnet.

    Ulf

    Alle Äußerungen hier sind als rein private Meinungsäußerung zu verstehen,
    sofern es bei den Beiträgen nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet wird.

  • Dei E-Akte inInsolvenzverfahren ist wg. der Fürstentümerzersplitterung ohnehin schon skandalös. Dem Föderalismus sei dank wird jeder Fürst/Fürst'innennen eine eigene Lösung präferrieren. Das ganze wird auch noch so verkompliziert, dass ich nicht mal eben eine e-akte "meines" Landgerichts über einen pdf export kriegen kann, der ganze Driss müsste ausgedruckt werden..... Deutschland, die digitale Wüste, aber dies noch schlimmer: die Justiz msus immer was eigenes machen, weil sie es ja besser weiß, aber null !!! kann

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  • :/

    Elektronische Akteneinsicht: so geht's!

    Soviel zur Aktenversendung.

    Das Argument mit den Ausdrucken und dem pdf-Export kann ich nicht nachvollziehen.

    Zum einen gibt es in VIS-Justiz die Möglichkeit direkt die Akte oder Teile davon als pdf aufzugeben oder über die Druckersteuerung kann ich immer als Drucker halt nicht meinen „Papierdrucker“ sondern einen PDF-„Drucker“ auswählen.

  • das ist bei uns sowas wie "Peterchens Mondfahrt", es ist völlig verkompliziert und die Software ist einfach nur "Driss"......

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  • Die E-Akte bleibt für mich nach wie vor ein "Hass-Thema".

    Leider melden sich keine leuz zurück, die das im Rahmen von Judica-InsO und TSJ pilotieren.

    Judica-InsO leidet immer noch unter den althergebrachten Mängeln der Tabellenführung, auch wenn einiges im Laufe der letzten 2 Jahrzehnten geändert wurde. Es bleiben aber nach wie vor rechtliche sowe -Praktikabilitätsmängel.

    Die erfolgten Änderungen sind programmtechnisch minderwertig umgesetzt worden, so z.B. was Srukturen von Pop-Up Menüs betrifft.

    Ebenfalls die Beurkundung in der Tabelle, es sind etliche -unnötige - Mausklicks erforderlich um etwas zu beurkunden und zu signieren. Eine saubere Programmierung tut hier not.

    Ich bewzeifel ganz deutlich, dass sich Massenberichtigungen mit einem auch ansatzweise gerechtfertigen Zeitaufwand in größeren Verfahren bewerkstelligen lassen. Meine nun schon gut 15 Jahre alte Forderung, warum die Berichtigungen nicht als Datensatzimport in die Tabelle eingepflegt werden können..... äh, ja , hm, äh blah, nix blah äh, hm.....

    Anders gewendet: man ist zu blöd, die Schnittstelle endlich auf die Erfordernisse einer effizienten Aktenbearbeitung anzupassen.

    Wo ist eigentlich die Übertragung von GSBP im IK - Verfahren geblieben, war doch mal alles geplant.....

    Aber mein Lieblingsthema bleibt die bei IT-InsO (Voräufer von Judica-InsO) von anfang an völlig vergurcte Tabellenführung.

    Die Erbsünde war und ist: die Feststellung zur Tabelle erfolgt aufgrund einer Erklärung des Insolvenzvewwalters

    ups !

    Da steht in § 178 ABs. 1 InsO ein Algorithmus im Gesetz: if nix widerspruch = festgestelltt (ich lass die Feinheiten mal wech).

    Nun war die InsO ja ganz neu, die insofern vom Regelungsgehalt identische Norm des § 132 ABs. 1 KO (später § 146 KO) hatte sich offenbar seit der Konkursordnung von 1877 ! kein Schreibfehler ! noch nicht rumgesprochen, als diese *ware gestrickt wurde !

    Mit den Folgen ist bis heute zu kämpen, durch die e-akte wird die Tabellenfürhung auch nur noch verschlimmbessert

    herrschendes Recht ist das Recht der herrschenden
    Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern! (K.M.)
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    legalize erdbeereis
    :daumenrau

  • Ich finde, dass es das

    ...und so schlimm finde ichs jetzt bisher nicht.

    ganz gut auf den Punkt bringt.

    Einerseits zeigt es die Erwartungshaltung der Anwender, beruhend auf den bisher gemachten Erfahrungen. Anderseits zeigt es die "Qualität" dessen, was da so kommt.

    Eigentlich ist alles an Reaktion unterhalb von "ist ne tolle Sache geworden" blamabel für das Produkt und die mit der Entwicklung beauftragten Verantwortlichen, extern wie intern.

    Auch wenn das generell gilt, möchte ich damit keine EDV-Grundsatzdiskussion anfangen.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • ...

    Die Erbsünde war und ist: die Feststellung zur Tabelle erfolgt aufgrund einer Erklärung des Insolvenzvewwalters

    ups !

    Da steht in § 178 ABs. 1 InsO ein Algorithmus im Gesetz: if nix widerspruch = festgestelltt (ich lass die Feinheiten mal wech).

    ...

    Auch heute, 33 Jahre nach Inkrafttreten der InsO, habe ich immer noch/immer wieder Insolvenzverwalter im Sitzungssaal/den Akten, die höchst erstaunt reagieren, wenn ich ihnen mitteile, dass sie keine Forderungen feststellen: "Das stimmt nicht ... das wird von allen anderen Gerichten aber so gesehen/gemacht ..." Einer wollte es sogar nach Zitat des Gesetzeswortlauts nicht glauben.

    Mit freundlichen Grüßen

    AndreasH

  • "Das ist ne tolle Sache geworden" ist leider häufig die karrierefördernde Führungsaussage. Da bleibt die Wahrheit leider immer wieder dahinter zurück.

    Manches/Einiges ist an den neuen Sachen ja auch wirklich gut. Bei anderen Punkten fragt man sich, wie die den jahrelangen Pilotbetrieb samt mehrjähriger Echteinführung überstehen konnten. Generell scheint mir das 80/20-Prinzip Einzug gehalten zu haben. 80% der Sachen lassen sich erledigen. Wenn man das Pech hat, häufig die restlichen 20% zu benötigen, dann ist man an einem dunklen Ort, der das Licht der Sonne nicht erblickt. Wäre tragbar, wenn man nicht 100% zur Nutzung verpflichtet wäre.

    Mit freundlichen Grüßen

    AndreasH

  • Melde mich als JUDICA/TSJ-e2A-Inso-Neustarter.

    Bisher alles wie immer, habe aber auch bisher nur Eröffnungsverfügungen im Echtbetrieb gehabt. An der grundsätzlichen Handhabung von JUDICA hat sich nichts geändert (außer dass "signieren" jetzt "prüfen" heißt) und TSJ ist auch weiterhin TSJ....

    Wenn die ersten Anmeldungen reinflattern, werden wir mal sehen, wie gut das mit Verknüpfung zwischen Tabelle und b-Band funktioniert etc.

    Wer "A" sagt, muss nicht auch "B" sagen. Er kann auch feststellen, dass "A" falsch war oder es auch noch "C" gibt.

    Wir Zauberer wissen über sowas Bescheid!

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