Hallo zusammen,
das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe auf ein paar Erfahrungswerte von Leuten, die das Studium über-/bestanden haben und mich vielleicht etwas aufbauen können (oder auch Klartext reden, wenn nötig).
Ich befinde mich in Studium I, habe mich davor mehrmals auf das Studium beworben und war überglücklich, als ich dann endlich die Zusage bekommen habe. Da ich außerdem eine juristische Vorausbildung habe, bin ich davon ausgegangen, dass mir alles zumindest etwas leichter fällt als es nun tatsächlich der Fall ist. Fünf Monate sind es nun und ich habe mittlerweile eine derartige Panik entwickelt, dass ich mich in den letzten Wochen frage, ob ich das Studium lieber gleich abbrechen soll, weil ich offensichtlich zu blöd für Jura bin, oder doch noch drei Jahre rumeiern, um dann im Diplom durchzurasseln.
Nicht nur, dass ich vollkommen erschlagen bin von der Menge an Stoff und ich keine Ahnung habe, was ich gedanklich in welche Schublade einsortieren soll, ich kapiere in den meisten Fächern überhaupt nichts mehr, mir fehlen die versprochenen "Aha-Effekte", alles wird nur verwirrender, komplizierter, abstrakter, ich falle auf sämtliche Fallen rein, übersehe wichtige Infos in Sachverhalten, brauche ewig, um auf die Lösung zu kommen, während sich schon zehn andere Studenten melden, es bleiben - wenn überhaupt - bei mir nur die absoluten Grundlagen hängen und in der nächsten Vorlesung hab ich schon wieder alles aus der letzten vergessen. Läuft also.
Wir haben (inklusive der Übungsklausur) nun ca. ein Viertel der Klausuren hinter uns. In der Übungsklausur hatte ich glorreiche 3 Punkte, obwohl ich guter Dinge war und in den ersten Vorlesungen noch ziemlich gut mitgekommen bin. Für Erbrecht hab ich dann richtig gepaukt, Klausur lief auch wieder gefühlt gut, ich wähnte mich schon zweistellig (haha), aber dann: 6 Punkte.
Eine andere ist noch nicht ausgegeben, laut Dozent liege ich aber auch wieder im unteren Mittelfeld. Was ja an sich nicht so tragisch wäre (Hauptsache bestanden und so), wenn das nicht genau die Fächer gewesen wären, die mir mit Abstand am meisten lagen und in denen ich mir Pluspunkte zum Ausgleich erhofft hatte. In den Rpfl.-Fächern, also den Schwerpunktfächern, komme ich so gut wie gar nicht mehr hinterher, allein schon die vielen Prüfungsschemata, von denen ich keine Ahnung habe, wie ich die in den Klausuren jemals auswendig können soll... Ich traue mich mittlerweile nicht mal mehr, mich richtig in irgendein Thema reinzuknien aus Angst, dass ich am Ende noch weniger verstehe als vorher. Was natürlich extrem clever ist.
Kann mir jemand sagen, ob dieses "Ich schaff das alles nicht"-Gefühl normal ist? Ob es besser wird? Ob man mit +/- 6 Punkten noch zum Durchschnitt gehört, der schon irgendwie durchs Examen flutscht, wenn nichts komplett schief läuft? Oder ob man rechtzeitig die Reißleine ziehen sollte, wenn man merkt, dass das hier alles eine Nummer zu groß für einen ist?
Besten Dank!