wo bleiben die "freien Stellen"?

  • Ich denke bei der Frage soll es wohl darum gehen, warum kaum Beförderungsstellen ausgeschrieben werden, wenn doch "alte" Stellen wegfallen, sei es durch Pensionierung oder Beförderung von Kollegen. Wenn zB ein/e Rechtspfleger/in auf A 11 befördert wurde, müsste ja eine A 10er Stelle neu zu besetzen sein. Wenn ein/e Rechtspfleger/in mit A 11 in den wohlverdienten Ruhestand geht, müsste eine A 11 neu zu besetzen sein usw.

    Gehe ich Recht in der Annahme, dass _bazonga_ eigentlich gern wissen möchte, was mit den Stellen, die vermeintlich frei, aber nicht neu ausgeschrieben werden, passiert?

    genau das! Danke!

    Die fallen entweder weg (sieht man im Haushaltsplan) oder werden (später) wieder ausgeschrieben...

    dann passen Personalmangel und Haushaltsplan aber nicht zusammen... Man kann ja nicht auf der einen Seite sagen, dass man zu wenig Leute hat und auf der anderen, hat man kein Geld um die Leute entsprechend zu bezahlen. Dann muss man sich über Abwanderung nicht wundern. Also dürften eigentlich keine Stellen wegfallen. Tun sie aber und dadurch erhöht sich die Arbeitsbealtung der übriggebliebenen Kolleg*innen.

  • Da werde ich Dir nicht widersprechen.

    Beginne den Tag mit einem Lächeln. Dann hast Du es hinter Dir. (Nico Semsrott)

    "Das Beste an der DDR war der Traum, den wir von ihr hatten." Herrmann Kant in einem Fernsehinterview

  • In der Rechtspflege fallen nahezu keine Stellen weg. Wenn großes Interesse besteht, kann man die Haushaltspläne dazu auch gern einsehen. Tatsächlich sind die Stellenkegel gerade in Berlin jedenfalls aus meiner Sicht ziemlich gut.

    Den von dir erhofften Effekt wirst du erst später sehen, nämlich dann, wenn die Boomer in Scharen ausscheiden. Das wird erst in den nächsten Jahren passieren. Ansonsten bleibt es eigentlich bei dem, was ich schon sagte - was frei wird, wird i. d. R. zügig ausgeschrieben. Sprich doch auch mal deinen Personalrat / die Frauenvertretung an, dort kennt man die Stellenpläne üblicherweise.

    Wenn du einen Veränderungswunsch außerhalb der Überlegungen rund um Ausschreibungen verspürst - sprich deine Vorgesetzten / deine Geschäftsleitung an.

    Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.

  • dann passen Personalmangel und Haushaltsplan aber nicht zusammen... Man kann ja nicht auf der einen Seite sagen, dass man zu wenig Leute hat und auf der anderen, hat man kein Geld um die Leute entsprechend zu bezahlen.

    Also mein Bundesland hat das jahrelang so praktiziert. Am meisten ist man damit in den Schulen "auf die Schnauze" gefallen.

    Ich kenne die Handhabung, dass frei wertende Stellen [nicht nur in der Justiz] mindestens 6 Monate nicht neu besetzt werden dürfen.

    "Für das Universum ist die Menschheit nur ein durchlaufender Posten."

  • Ich kann die Frage immer noch nicht so ganz nachvollziehen. Eine Beförderung von A9 auf A10 ändert ja an den zugewiesenen Aufgaben gar nichts. Man wird höchstens besser für "den gleichen Schmarn" bezahlt. Wobei wir als Beamte ja eh nicht fürs Arbeiten bezahlt werden ;)

    Und ob man sich auf solche Beförderungsstellen überhaupt bewerben muss, ist ja auch bundeslandabhängig, hier muss man das nicht.

    Wenn du auf der Suche nach anderen Tätigkeiten bist, kannst du dich im Haus an den Geschäftsleiter wenden, wenn du nur mal eine andere Abteilung oder in die Verwaltung willst.

    Ansonsten gibt eigentlich regelmäßig offene Stellen beim OLG (Kammergericht), Ministerium und auch anderen Behörden, auf die man sich einfach bewerben kann.

  • Ich würde ja vielleicht gar nicht fragen, wo die Stellen hin sind, sondern die Besoldungsgruppen?

    Ü60 mit A12 oder gerne mal A13 geht in Pension und die Besoldungsgruppe ist einfach weg und steht für jüngere zum Nachrücken nicht zur Verfügung...

    edit: das wurde in #19 schon so ähnlich gesagt, leider übersehen:

    Zitat

    "Ich denke bei der Frage soll es wohl darum gehen, warum kaum Beförderungsstellen ausgeschrieben werden, wenn doch "alte" Stellen wegfallen, sei es durch Pensionierung oder Beförderung von Kollegen. Wenn zB ein/e Rechtspfleger/in auf A 11 befördert wurde, müsste ja eine A 10er Stelle neu zu besetzen sein. Wenn ein/e Rechtspfleger/in mit A 11 in den wohlverdienten Ruhestand geht, müsste eine A 11 neu zu besetzen sein usw."

  • Ja, so ist es, die Stelle wird besetzt, aber nicht in der Wertigkeit.

    Die werden dann ausgeschrieben, wenn es passt, oder es das Budget zulässt (in NRW PAB Personalausgabenbudgetierung genannt).

    Und ich kenne keinen, der mit Anfang 30 A13 war, häufig A 11 und ich kannte sogar einen A12er.

    Es hat aber vielleicht auch sein Gutes: Wenn du 40 bist und die A12 oder gar A13 hast, passiert die nächsten 25 Jahre nix mehr. Aus eigener Ansicht kann ich sagen, dass es ziemlich frustrierend ist, mit 40 das Endamt erreicht zu haben. (bei mir A11). Und ja, es gibt hier A12er Stellen, die nicht besetzt werden, weil die Anforderungen nicht erfüllt werden.

    9 Jahre und der Rest von diesem und im nächsten Leben Schlosser.

  • "Stellen" ≠ Planstellen ≠ Dienstposten. Und nicht immer passt alles zusammen.

    Eine aus meiner Sicht spannende Frage, die mir allerdings noch niemand beantworten konnte: Gibt es für alle Dienstposten überhaupt genug passende Planstellen?

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Hier zumindest lautet die Antwort Nein. Und warum nun eigentlich eine Dienstpostenbewertung für die Rechtspfleger geschaffen werden musste, wenn dann keine Dienstposten, sondern Beförderungsstellen ausgeschrieben werden, habe ich nicht so richtig verstanden.

  • Damit du nicht beförderst wirst, wenn du den Anforderungen nach Dienstpostenbewertung nicht genügst.

    Und nein, einen Anspruch auf Beförderung hast du dadurch nicht.

    Ein weiteres Mittel, um die Leute zu vertreiben.

  • Hier zumindest lautet die Antwort Nein. Und warum nun eigentlich eine Dienstpostenbewertung für die Rechtspfleger geschaffen werden musste, wenn dann keine Dienstposten, sondern Beförderungsstellen ausgeschrieben werden, habe ich nicht so richtig verstanden.

    In meinem Land werden immer mal wieder auch Dienstposten ausgeschrieben.

    Ansonsten kann man sich bei Veränderungswünschen auch gerne an die örtliche Verwaltungsleitung oder das OLG wenden.

    Es stand alles in Büchern, die Alten lebten noch
    Wir haben nicht gelesen, nicht gesprochen, weggeschaut, uns verkrochen ...
    No!

  • Es gibt genug, die mit A11 in Pension gehen. Kann man ja immer in den Personalnachrichten lesen.

    A12 mit Anfang/Mitte 40 war lange Zeit schon gut.

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

  • Bin 12 Jahre dabei und immer noch A11 =O

    Da können Kollegen, die nach 14 Jahren endlich A10 geworden sind, nur müde lächeln. Oder jemand, der nach 22 Jahren "immer noch A11" ist. Hier gehen inzwischen sogar vereinzelt A10er in Pension, den Extremfall A9 habe ich auch schon erlebt.

    Beginne den Tag mit einem Lächeln. Dann hast Du es hinter Dir. (Nico Semsrott)

    "Das Beste an der DDR war der Traum, den wir von ihr hatten." Herrmann Kant in einem Fernsehinterview

  • Bin 12 Jahre dabei und immer noch A11 =O

    Da können Kollegen, die nach 14 Jahren endlich A10 geworden sind, nur müde lächeln. Oder jemand, der nach 22 Jahren "immer noch A11" ist. Hier gehen inzwischen sogar vereinzelt A10er in Pension, den Extremfall A9 habe ich auch schon erlebt.

    Hier ebenfalls, beides schon gesehen. Von den Beförderungsabständen und zum Teil auch -anforderungen fang ich lieber nicht an. Das frustriert nur unnötig.

  • Da können Kollegen, die nach 14 Jahren endlich A10 geworden sind, nur müde lächeln. Oder jemand, der nach 22 Jahren "immer noch A11" ist.

    Frage mich wirklich, wie viele Neueinsteiger bei dem Fachkräftemangel heute > 10 Jahre auf eine A10 in der Justiz warten würden, ohne sich schon lange was anderes gesucht zu haben...

    Das dürfte auch recht schnell gehen, da die Neueinsteiger sehen, wie es den Kolleginnen geht, die schon fünf Jahre länger dabei sind.

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