Was geht hier schief?

  • Ist das so ?

    Ich kenne keine Justizeinrichtung mit eigenem Kindergarten oder internen Betreuungsmöglichkeiten.

    Durch die Änderungen im Arbeitsrecht in den letzten Jahren ist zu beobachten, dass es auch in der freien Wirtschaft mit Berufsrückkehrern fast keine Probleme mehr gibt.

    Wobei ich subjektiv das Gefühl habe, die mehrjährigen Erziehungszeiten sind auch nicht mehr so gefragt.

    Und im Zeitalter des Mangels qualifizierter Kräfte wird auch "Kindergarten hat angerufen" nicht mehr zum Problem.

  • Zu a) Also ich (Einstellunsgjahrgang 2013) empfand Starnberg als eine die schönste Zeit der letzten Jahre war. Natürlich muss man vor Klausuren lernen, die Abschlussprüfung ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Auch wir hatten Dozente, mit denen bzw. deren "Unterrichtsstil" wir nicht gut klar kamen. Auch bei uns gab es unverschämte Fragstellungen in Klausuren. Diese Dozente wird es wohl immer noch geben. Ich glaube aber nicht, dass so viele neue Dozente hinzugekommen sind, wenn ihr auf drei Hörsäle aufgeteilt seit.

    Zu b) Auch unser Einstellungsjahrgang hat größtenteils im G8 das Abitur gemacht. Auch da sehe ich zu eurem Jahrgang keinen Unterschied.

    Zu c) Solche Unverschämtheiten gab es bei uns nicht! Würde es mich betreffen, wäre auch ich stinksauer.

    Während unsere Zeit in Starnberg gab es einen Wechsel bei der Leitung. Wir fanden es unter der alten Leitung wesentlich angenehmer und besser als unter der neuen Leitung. Das neue Motto schien zu sein, dass Probleme einfach weggelächelt werden.

    Was wir bemerkten war, dass in den nachfolgenden Jahrgängen mit der Zunahme der Jahrgangsgröße auch die Quote derjenigen, die durchfielen zunahm. Auch bei uns gab es faule Leute und Leute die viel gefeiert haben. Für die überwiegende Mehrheit war es trotzdem möglich das Ganze zu bestehen. Ich vermute deshalb, dass es einfach nicht möglich ist, genügend geeignete Leute zu finden und dass die ungeigneten dann eben scheitern.

    Dass die verschlechterten Rahmenbedingungen ein Grund sind abzubrechen, kann ich auch verstehen.

    "Auf hoher See und vor Gericht UND IN DER KLAUSUR ist man in Gottes Hand."
    Zitat Josef Dörndorfer

  • Man will die besten Anwärter haben, aber kann nichts bieten, außer überfüllte Hörsääle, schlechte Ausstattungen, unmotivierte Lehrkräfte und geringe Aufstiegschancen bei nicht angemessener Bezahlung. Da sollte sich der Dienstherr dann auch nicht wundern.

    Ich bin hier offenbar nicht richtig verstanden worden; ich will gerade keine pauschale "Abwertung" der heutigen Studenten betreiben. Ich ärgere mich nur, daß auf sehr hohem Niveau geklagt wird. Ich muß mich folgendermaßen einschränken: Ich spreche für Sachsen. Und da gibt es - noch? - keine überfüllten Räume - zur Frage der Ausstattung habe ich mich ja schon geäußert.

    Und was die Bezahlung angeht ist das natürlich auch eine Frage der örtlichen Gegebenheiten. In der sächsischen Provinz zählt man als Rechtspfleger egal welcher Besoldungsgruppe zu den Besserverdienenern. Natürlich sieht das unter Umständen in München anders aus, wo allein schon für die Mieten Mondpreise aufgerufen werden und wo auch Leute, die stupide Fließbandarbeit machen, astronomische Löhne kassieren - nur weil das Fließband zufällig einem deutschen Automobilhersteller gehört. Da kann man sich als Anwärter natürlich die Frage stellen - lohnt sich das, ein Studium aufzunehmen und dann weniger oder gleich viel zu verdienen?

    Daher bleibe ich bei meiner Meinung: Es ist wie immer im Leben alles eine Frage der Erwartungshaltung. Die meisten der Fachhochschulen bieten auch Tage der offenen Tür an - Nicht nur Flyer.

    Und mir ist auch klar, daß die Zeiten gerade keine einfachen sind, weil in den Ministerien der dramatische Personalweggang schlichtweg verpennt wurde.

    §§ 36b II 2, 5 III 1 RPflG: Die vorgelegten Sachen bearbeitet der Rechtspfleger, solange er es für erforderlich hält.

  • Abschließendes Fazit von mir als Anwärter in Starnberg:
    Das abschmettern all unserer Sorgen mit dem Argument "Anwärter sind halt zu blöd/zu faul" zeigt nicht gerade von Bereitschaft sich unsere Sorgen anzuhören und gemeinsam an einer Verbesserung zu arbeiten. Stand jetzt ist es, dass hier einiges nicht so läuft wie es sollte damit ich vollem Herzen das Studiem weiter empfehlen könnte (Den Praxisberuf Rechtspfleger empfehle ich weiter, nur Starnberg nicht). Wir habens zu allererst mit der Fachbereichsleitung versucht (sachlich und ruhig), wurden hier aber immer wieder abgewiesen. Auf unsere Bestrebungen über die Jugend- und Auszubildendenvertretung "reagierte" man auch erst als die Abbruchzahlen beim Ministerium bekannt wurde.


    Als Threadstarterin möchte ich ganz besonders Dir, MrSpezi, für Deinen Beitrag in der hiesigen Diskussion danken. Du hast Deine Sicht der Dinge anschaulich dargelegt.
    Freilich können wir Außenstehenden nicht beurteilen, ob dies nur Deine/Eure subjektive Wahrnehmung ist; da/solange sich die Starnberger Dozenten, das OLG als Einstellungsbehörde und die Hochschulleitung nicht auch hier zu Wort melden, werden wir nur diese eine Sichtweise direkt von der Quelle kennenlernen.

    Deine sehr kritische Meinung über die (bzw. manche) Dozenten macht mir Sorge; ich kenne z.B. Savini und habe ihn als fachlich wie auch kommunikativ hervorragend erlebt. Manches in Deiner Schilderung klingt für mich so, als hätte sich nicht nur unter Euch Studierenden, sondern auch unter den (bzw. diversen) Lehrenden Frustration, Enttäuschung und Wut breitgemacht. Da kann ich freilich nur mutmaßen.

    Wir alle sollten vom "Früher war alles besser" wegkommen. Wir leben im Heute und müssen mit diesem Heute klarkommen.
    Ich hoffe sehr, dass allen Beteiligten gelingt, einen Weg zu finden, dass die Studenten das Studium durchziehen *wollen* und bestehen *können*.

    Mein Fachbereichsleiter in Meißen hat damals gesagt, was heute noch (und nicht nur in Meißen) gilt: "Vielleicht hat man Ihnen gesagt, das Studium der Rechtspflege sei hart. Das ist gelogen. -
    Es ist beinhart."

    Dir, MrSpezi, wünsche ich, dass Du irgendwann sogar Freude am Rechtspflegerstudium (wieder-)findest. Auch hier draußen in der Praxis brauchen wir Leute, die den Mund auftun.

  • Ich gehöre nicht zu den "Früher war alles besser"-Leuten.

    Ich sage: Es gibt da eine doppelte Fehlentwicklung:

    Die Theorie weicht immer mehr von den praktischen Bedürfnissen ab. M.E. grundlos. Das sollte man mal überdenken und die Ausbildungsinhalte wieder mehr an die Bedürfnisse der Praxis anpassen. Sollte das früher so gewesen sein: Dann war es in der Tat besser und wir sollten da auch wieder hin.

    Tja, und der öffentliche Dienst als solcher hat im Laufe der letzten Jahre viele Gründe, sich für ihn zu entscheiden verloren. Das liegt nicht daran, dass es hier früher besser war, sondern die Konkurrenz aufgeholt hat. Und auch da sollte was getan werden.

  • Danke :)

    Um ehrlich zu sein ist der Herr Savini einer der wenigen wirklich guten Dozenten. Ohne Ihn und die wenigen anderen.....
    ich reg mich aber schon wieder zu sehr auf! Danke fürs Durchlesen!

  • Die fachliche Kompetenz ist nur ein Aspekt, der einen guten Dozenten ausmacht. Einige Dozente halten ihre Vorlesung so theoretisch und abgehoben, dass man sich als Anfänger einfach schwer mit dem Inhalt tut.
    Das Problem gab es bei uns auch schon.

    "Auf hoher See und vor Gericht UND IN DER KLAUSUR ist man in Gottes Hand."
    Zitat Josef Dörndorfer

  • Man will die besten Anwärter haben, aber kann nichts bieten, außer überfüllte Hörsääle, schlechte Ausstattungen, unmotivierte Lehrkräfte und geringe Aufstiegschancen bei nicht angemessener Bezahlung. Da sollte sich der Dienstherr dann auch nicht wundern.

    [...]

    Daher bleibe ich bei meiner Meinung: Es ist wie immer im Leben alles eine Frage der Erwartungshaltung. Die meisten der Fachhochschulen bieten auch Tage der offenen Tür an - Nicht nur Flyer.

    Und mir ist auch klar, daß die Zeiten gerade keine einfachen sind, weil in den Ministerien der dramatische Personalweggang schlichtweg verpennt wurde.

    Der Tag der offenen Tür findet meines Wissens nach immer Zuspruch, d.h. vielen ist die Ausstattung der Zimmer und des Campus bekannt.

    Aber: Überbelegung, Auslagerung in teilweise ungeeignete Unterkünfte ohne Schreibtisch, Umfunktionierung von Gemeinschaftsräumen zu Lehrsälen, Konflikte zwischen Studierenden und Schulleitung fallen bei einem Besuchstag nicht gleich ins Auge. Und ich glaube auch nicht, dass bei den Info-Veranstaltungen über diese Problematik offen gesprochen wird - man möchte potentielle Anwärter ja nicht gleich verschrecken. Dass die angespannte Lage den großen Jahrgängen geschuldet ist und ohne einen erheblichen Aus- und Umbau auch nicht lösbar ist, ist sicherlich richtig.

    Aber wenn alles eine Frage der Erwartungshaltung ist: wie niedrig sollen denn die Erwartungen noch sein?
    Ich glaube, die meisten Studierenden kommen (gerade auch aufgrund der inzwischen kursierenden Gerüchte und Geschichten) nach Starnberg mit dem Wissen, dass aktuell dort einiges im Argen liegt. Wenn der Staat nur Anwärter anlocken kann, die keinerlei Erwartungen an ihren Dienstherren haben (dürfen), muss er sich über mangelnde Bewerberzahl und -qualität nicht wundern.

    Ohne die Attraktivität der Ausbildung zu heben und die Studienbedingungen zu verbessern (insbesondere was auch die Kommunikation zwischen Studierenden, Dozenten und Schulleitung angeht) wird sich die Nachwuchsgewinnung nicht verbessern lassen.

    Alles in allem finde ich persönlich es einfach nur traurig, denn ich habe die Studienzeit als sehr schön in Erinnerung und bedaure es sehr zu sehen, wie unzufrieden viele Anwärter inzwischen sind.

  • Ich kann leider die Studienbedingungen - damals Berlin - ebenfalls nur bestätigen. Es gab völlig überfüllte Hörsäle, defekte Technik, Dozenten die völlig der Theorie verfallen waren, unterirdische Klausurendurchschnitte aufgrund dessen, dass Problemfälle zu erörtern waren, welche niemals Gegentand einer Vorlesung waren. Wir kamen nach einem Jahr Theorie in die Praxis und wussten nicht einmal, was eine Verfügung war. Die Ausbilder/Rechtspfleger waren dementsprechend genervt, weil erst viel Arbeit investiert werden musste, ehe der Geschäftsablauf klar war und die Bearbeitung der Akten erfolgen konnte, was wiederum bedeutete, dass man in dem ersten Praxisabschnitt nicht besser als 3 bewertet werden konnte. Das alles führt zu Frustration. Ich selbst versuche soviel Zeit und wie möglich in die Anwärterausbildung zu investieren, dass führt jedoch unweigerlich zu noch höheren Aktenbergen als bereits schon vorhanden. Die Arbeitsbelastung wird immer höher und die Beförderungschancen liegen bei Null. Das Hauptproblem liegt aber darin, das niemand etwas unternimmt. Solange wir alle die Probleme stillschweigend hinnehmen, wird sich nichts ändern. Auch hier im Forum ist eine deutliche Frustration zu spüren, aber einen Brandbrief oder andere Zusammenschlüsse/andere Möglichkeiten die Probleme weiterzutragen, werden nicht besprochen. Nur wir allein haben es doch in der Hand, die Missstände aufzuzeigen. Der Dienstherr wird nichts ändern, solange alle die Füße stillhalten.

  • Es gab bezüglich der HWR Berlin eine "Brandbrief"-Initiative des BDR (ausgehend vom Landesverband Brandenburg), die auf wenig Gegenliebe beim Dekan u.a. gestoßen ist. Da fühlten sich einige Leute sehr angegriffen. Nachfolgende Gespräche mit dem Dekan waren erfolglos, da man sich dem Vernehmen nach (ich selbst habe an diesen Gesprächen nicht teilgenommen) dort so gar keiner Verantwortung bewußt war. Die Ausbildung der praktischen Arbeitsabläufe obliege eben allein der Praxisstation war wohl eine Aussage. Inzwischen gibt es einen neuen Dekan. Mal sehen.
    Die Klagen über Dozenten ohne Lust oder Ahnung kenne ich auch. Ich kenne aber auch die Probleme, überhaupt geeignete nebenamtliche Dozenten zu gewinnen. Da sollten meiner Ansicht nach die beteiligten Länder den Leuten auch mal entgegen kommen (Arbeitszeit, Pensenentlastung etc.).
    Bezeichnend finde ich auch, daß derzeit zwischen HWR und den Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt eine neue APO Rpfl. erarbeitet wird und die Verbände nicht einbezogen wurden. Eine Gelegenheit zur Stellungnahme wäre doch sicher drin gewesen bei etwas gutem Willen.

    Beginne den Tag mit einem Lächeln. Dann hast Du es hinter Dir. (Nico Semsrott)

    "Das Beste an der DDR war der Traum, den wir von ihr hatten." Herrmann Kant in einem Fernsehinterview

  • Ist das so ?

    Ich kenne keine Justizeinrichtung mit eigenem Kindergarten oder internen Betreuungsmöglichkeiten.

    Mit Kindergarten kenne ich auch noch keine. Aber die Münchner Justiz hat inzwischen zumindest eine Krippe.

    „Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß.“ (Georg Simmel)

  • Ist das so ?

    Ich kenne keine Justizeinrichtung mit eigenem Kindergarten oder internen Betreuungsmöglichkeiten.

    Mit Kindergarten kenne ich auch noch keine......

    wer würde denn auch seine Brut dort abgeben wollen?
    Im Kindergarten sollte es doch die bunte Mischung machen.....

  • Ist das so ?

    Ich kenne keine Justizeinrichtung mit eigenem Kindergarten oder internen Betreuungsmöglichkeiten.

    Mit Kindergarten kenne ich auch noch keine......

    wer würde denn auch seine Brut dort abgeben wollen?
    Im Kindergarten sollte es doch die bunte Mischung machen.....

    Gerade in Städten wie beispielsweise München dürften sich die meisten Eltern glücklich schätzen, wenn sie überhaupt einen Krippen- oder Kindergartenplatz finden.
    Ein derartiges Angebot würde in Ballungszentren mit Sicherheit gut angenommen.

  • Ist das so ?

    Ich kenne keine Justizeinrichtung mit eigenem Kindergarten oder internen Betreuungsmöglichkeiten.

    Mit Kindergarten kenne ich auch noch keine. Aber die Münchner Justiz hat inzwischen zumindest eine Krippe.

    Wir haben zumindest eine Kooperation mit einer Krippe (bevorrechtigte Plätze) um die Ecke vom Gericht. Die Erweiterung auf einen Kindergarten ist angedacht. Das ist hier im Rhein-Main-Gebiet schon ein echter Vorteil.
    Außerdem wird Betreuung an Brückentagen (hausintern) organsiert.

  • Wir driften zwar ein bisschen ab ich hoffe mal das eine Kinderbetreuung für Studenten jetzt nicht der vordringlichste Wunsch ist.
    :wechlach:
    Aber trotzdem.
    Hier in Sachsen gibt es eine Gruppe "Wertschätzung" die sich Gedanken machen soll wie man die Bediensteten bei Laune hält.
    Und denen fiel wirklich als erstes das Thema Kinderbetreuungseinrichtungen für die Bediensteten ein und halten das für den ganz großen Renner.
    Nur leider ist in Sachsen die Altersstruktur derart überaltert das kein Mensch mehr Kinderbetreuung braucht . Da hätte man vor 20 Jahren dran denken können. Hat man auch aber das auch nicht hingekriegt. Inzwischen wünschen sich alle ein Programm für die Älteren: Altersteilzeit, verkürzt arbeiten gehen , Heimarbeit und ähnliches aber das steht zur Zeit so gar nicht auf der Agenda.
    gut gemeint, schlecht gemacht kann ich da nur sagen.

    Alles Gute im Leben ist entweder illegal, unmoralisch oder macht dick. (Murphys Gesetz)

  • Ich kenne aber auch die Probleme, überhaupt geeignete nebenamtliche Dozenten zu gewinnen.

    So ist das auch in Bayern.


    Ich habe nichts vernommen, dass da irgendwer gesucht würde. Doch allenfalls für einige spezielle Gebiete wie HR oder ZVG, aber das war schon immer so.

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Über die Praxisbezogenheit des Studiums könnte man an manchen Stellen durchaus nachdenken. Das materielle Strafrecht in der epischen Breite, wie es mir noch zuteil wurde, ist zwar sicher unterhaltsam und interessant, nützt mir aber in der Praxis nicht sonderlich viel. Und solange unser Nachwuchs mit einem Wissensstand bzgl. Beamten- und Dienstrecht von der Schule kommt, der von jedem mittleren Beamten in der allgemeinen inneren Verwaltung locker in den Schatten gestellt wird, unterstelle ich bösartig, dass denen, die die Inhalte festlegen, auch nicht daran gelegen ist, dass sich Rechtspfleger da allzu gut auskennen. Zu unserer Zeit erschöpfte sich die diesbezügliche Vorlesung in einer mehrstündigen zwar kurzweiligen, aber weitgehend inhaltsleeren Vorstellung zum Thema "Vorteilsannahme/Korruption", das aber bereits aus dem Strafrecht sattsam bekannt war.

    Aber abgesehen vom Studium selbst:

    Wie viele aktive Rechtspfleger würden unsere Laufbahn ihren eigenen Kindern empfehlen?

    Solange sich daran nichts ändert, braucht der Dienstherr über nichts mehr nachzudenken.

    Mir wurde schon gesagt, wir müssten Werbung machen. Was für Werbung will ich denn machen? Wofür? Die demotivierende Kette an Umständen, die GEGEN jedwede Werbung sprechen, will ich hier nicht aufzählen. - In Bayern ging es vor Kurzem darum, dass die auswärts untergebrachten Studierenden ihre Wegekosten zur Fachhochschule erstattet bekommen. Antwort des Haushaltsgesetzgebers: "Och nö!" Wen will ich da mit welchem Argument anwerben? Erkläre mir das einer!

    Juppheidi, juppheida, Erbsen sind zum Zählen da ...

  • Ich kenne aber auch die Probleme, überhaupt geeignete nebenamtliche Dozenten zu gewinnen.

    So ist das auch in Bayern.


    Ich habe nichts vernommen, dass da irgendwer gesucht würde.

    Hab ich so von Dozenten übernommen, die nebenamtlich unterrichten bzw. unterrichtet haben. Überprüfen kann ich solche Aussagen nicht. Oder ob das auch gegenwärtig noch gilt. Gut möglich, dass inzwischen alles so ist, wie es sein soll.

  • Über die Praxisbezogenheit des Studiums könnte man an manchen Stellen durchaus nachdenken. Das materielle Strafrecht in der epischen Breite, wie es mir noch zuteil wurde, ist zwar sicher unterhaltsam und interessant, nützt mir aber in der Praxis nicht sonderlich viel. Und solange unser Nachwuchs mit einem Wissensstand bzgl. Beamten- und Dienstrecht von der Schule kommt, der von jedem mittleren Beamten in der allgemeinen inneren Verwaltung locker in den Schatten gestellt wird, unterstelle ich bösartig, dass denen, die die Inhalte festlegen, auch nicht daran gelegen ist, dass sich Rechtspfleger da allzu gut auskennen. Zu unserer Zeit erschöpfte sich die diesbezügliche Vorlesung in einer mehrstündigen zwar kurzweiligen, aber weitgehend inhaltsleeren Vorstellung zum Thema "Vorteilsannahme/Korruption", das aber bereits aus dem Strafrecht sattsam bekannt war.

    Aber abgesehen vom Studium selbst:

    Wie viele aktive Rechtspfleger würden unsere Laufbahn ihren eigenen Kindern empfehlen?

    Solange sich daran nichts ändert, braucht der Dienstherr über nichts mehr nachzudenken.

    Mir wurde schon gesagt, wir müssten Werbung machen. Was für Werbung will ich denn machen? Wofür? Die demotivierende Kette an Umständen, die GEGEN jedwede Werbung sprechen, will ich hier nicht aufzählen. - In Bayern ging es vor Kurzem darum, dass die auswärts untergebrachten Studierenden ihre Wegekosten zur Fachhochschule erstattet bekommen. Antwort des Haushaltsgesetzgebers: "Och nö!" Wen will ich da mit welchem Argument anwerben? Erkläre mir das einer!

    :daumenrau

    "Just 'cos you got the power, that don't mean you got the right!" ((c) by Mr. Kilmister, passt zum Job)

    "Killed by Death" (ebenfalls (c) by Lemmy, passt eigentlich immer)

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